Otto Reinhold Klette (1850–1897)
Grabstätten auf dem St.-Pauli-Friedhof
Veröffentlicht am Donnerstag, 22. August 2019
Zu den namhaften Dresdner Persönlichkeiten, die auf dem St.-Pauli-Friedhof ihre letzte Ruhe fanden, zählt Otto Reinhold Klette. 1880 wurde er zum Vorstand des Technischen Hauptbüros für die Dresdner Bahnhofsbauten berufen.
Der etwa elf Hektar große und zum 1. Januar 2016 »beschränkt geschlossene« St.-Pauli-Friedhof wurde im Mai 1862 angelegt. Das aus dem Grunde, weil der seit 1732 bestehende und zweimal erweiterte Innere Neustädter Friedhof für die stark angewachsene Bevölkerung der Dresdner Neustadt als Begräbnisstätte zu klein geworden war. Als anfangs »Äußerer«, später »Neuer Neustädter Friedhof« wurde der heutige St.-Pauli-Friedhof im Mai 1862 geweiht und in Gebrauch genommen. Auf ihm befindet sich auch das Grab des königlich-sächsischen Finanz- und Baurates Otto Reinhold Klette.
Geboren am 20. Mai 1850 in Dresden, hatte er nach dem Besuch des Gymnasiums ein Studium am Polytechnikum Dresden, dem Vorgänger der Technischen Hochschule, aufgenommen und es 1872 als Bauingenieur erfolgreich abgeschlossen.
Danach arbeitete er im sächsischen Finanzministerium, das unter der Leitung des Bauingenieurs Claus Köpcke (1831–1911) für den Ausbau des Eisenbahnwesens Verantwortung trug.
Als in den 1880er Jahren die ersten Planungen zur Neugestaltung der Dresdner Eisenbahnanlagen begannen, wurde Otto Reinhold Klette zum Vorstand des Technischen Hauptbüros für die Dresdner Bahnhofsbauten im sächsischen Finanzministerium berufen.
Die Gesamtkonzeption zur Neugestaltung lag in den Händen einer weitsichtigen Planungsgruppe unter Leitung von Claus Köpcke. Zu dessen engsten Mitarbeitern zählte der als Gesamtbauleiter wirkende Otto Reinhold Klette.
Geplant und realisiert wurden in der Zeit zwischen 1897 bis 1903 unter anderem der Umbau der Dresdner Hauptbahnen als Hochbahn, der Aus- und Umbau des Böhmischen Bahnhofs zum Hauptbahnhof, die Zusammenfassung des Schlesischen und des Leipziger Bahnhofs zum neuen Neustädter Personenbahnhof sowie der Bau des Wettiner Personenbahnhofs zwischen Haupt- und Neustädter Bahnhof. Otto Reinhold Klette, der am 8. August 1897 in Klotzsche bei Dresden verstarb, erlebte die Fertigstellung aller Dresdner Bahnhofsneubauten nicht mehr.
Im Nachruf unterstrich Claus Köpcke mit anerkennenden Worten, dass Otto Reinhold Klette nicht der alleinige Verfasser der neuen Bahnhofsanlagen […] war, die ihm teilweise allein zugeschrieben wurden und werden, sich aber an allen Projekten als »ausgezeichneter Mitarbeiter« bewährt hatte.