„On the road again!“

Sonderausstellung im Verkehrsmuseum über die Welt der Trucker

Veröffentlicht am Donnerstag, 27. März 2025

Sie sind laut und groß: die 40-Tonner-Diesel auf der Autobahn, die Müllfahr­zeuge in engen Straßen. Aber ohne die Trans­porter müsste die Belie­ferung von Super­märkten oder Indus­trie­be­trieben, die Entsorgung von Abfällen in Stadt und Land neu gedacht werden. Das Verkehrs­museum rückt ... weiterlesen

Mal selbst am Steuer eines Lkw sitzen? Die Ausstellung im Verkehrsmuseum macht es möglich.

Foto: Amac Garbe

Sie sind laut und groß: die 40-Tonner-Diesel auf der Autobahn, die Müllfahr­zeuge in engen Straßen. Aber ohne die Trans­porter müsste die Belie­ferung von Super­märkten oder Indus­trie­be­trieben, die Entsorgung von Abfällen in Stadt und Land neu gedacht werden. Das Verkehrs­museum rückt mit seiner aktuellen Sonder­aus­stellung „On the road again!“ die Welt der Trucker in den Blick­punkt und holt die Lkw-Fahrer und ihre Arbeit aus der Anony­mität.

Dabei kommen die Besuche­rinnen und Besucher den Truckern ganz nah: Sie betreten das „Wohnzimmer“ eines Lkw-Fahrers, besuchen eine Raststätte mit teurem Kaffee und ein Logis­tik­zentrum, in dem sie einem Dispo­nenten bei der Steuerung der Güter­lo­gistik über die Schulter schauen können. In einem Schulungs­zentrum erfahren sie mehr über Reifen­abrieb oder das Sichern von Ladung. Flankierend veran­schau­licht die Ausstellung die Geschichte des Lkw u.a. in der DDR und mit einem geson­derten Blick auf die rund 120 Jahre alte Dresdner Spedition Hanitzsch und ordnet das Trans­port­wesen in überge­ordnete Themen wie Globa­li­sierung und Logistik ein. Passend zum jewei­ligen Ausstel­lungs­be­reich gibt es jede Menge Infor­ma­tionen, Medien- und inter­aktive Stationen. 

Seit Gottlieb Daimler 1896 den ersten Lastkraft­wagen baute, wuchs die Anzahl der Lkw und ihre Bedeutung. Heute sind rund 3,8 Millionen Lastwagen hierzu­lande zugelassen und mit mehr als 71 Prozent das in Deutschland am häufigsten genutzte Güter­trans­port­mittel (an Land) – Tendenz steigend. 

Die Ausstellung macht auch auf ein Problem aufmerksam: Es fehlen Fahre­rinnen und Fahrer für die Brummis – in Deutschland laut dem Branchen­verband BGL derzeit 100.000. Der Job ist alles andere als einfach, dazu kommen fehlende Wertschätzung, der Mangel an sicheren Parkplätzen, zu wenige saubere Toiletten und Duschen, unfle­xible und famili­en­un­freund­liche Arbeits­re­ge­lungen. 

Trotzdem ist das Lkw-Fahren für viele Frauen und Männer immer noch eine Leiden­schaft. Sie lieben das Gefühl der Freiheit auf der Straße, das Unter­wegssein, die Eigen­ver­ant­wort­lichkeit, wie sie in verschie­denen Inter­views in der Ausstellung erzählen.

Bis zum 4. Januar 2026 kann man die „Welt der Trucker“ erleben. Ein Begleit­pro­gramm sorgt für zusätz­liche Infor­ma­tionen, z.B. wenn am 5. April zu einer Tandem­führung mit einem Lkw-Fahrer einge­laden wird. In den Oster-, Sommer- und Herbst­ferien sind Aktionen geplant. Am 30. August ist eine Nutzfahrzeug-Oldtimer-Schau im Stallhof zu sehen. (StZ)

www.verkehrsmuseum-dresden.de

Christine Pohl

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