Keine kurzfristige Lösung für die Bautzner
Albertstraße bekommt Radstreifen
Veröffentlicht am Dienstag, 20. Februar 2018
Planfeststellung für den Ausbau der Königsbrücker Straße hat begonnen. Betroffene sollen Hinweise, Anregungen und Vorschläge einbringen. Alberstraße bekommt Radstreifen, Keine Entlastung für die Bautzner Straße.
Ortsamtsleiter André Barth im Gespräch mit der Neustadtzeitung. Teil II des Interviews zum Jahresauftakt. Teil I finden Sie hier.
Ein kurzer Exkurs hin zur Königsbrücker Straße. Eine den Anwohnern genehme Variante scheint auf den Weg gebracht, die Community klopft sich auf die Schulter. Was sagen Sie den Gewerbetreibenden?
Die Variante 8/VII ist mehrfach öffentlich vorgestellt und auch im Ortsbeirat diskutiert worden. Die Bürger wurden informiert, es gab die Bürgerwerkstatt im September letzten Jahres, bei der es um die Gestaltung der Plätze entlang der Königsbrücker Straße ging.
Auch die Gewerbetreibenden sind in vielen Gesprächen einbezogen worden. Jetzt beginnt die Planfeststellung. Diese Planfeststellung beinhaltet umfangreiche Beteiligungen von Trägern öffentlicher Belange, aber auch die Beteiligung von Bürgern und Gewerbetreibenden. Damit besteht die Möglichkeit, Hinweise, Stellungnahmen und Vorschläge einzubringen. Die werden dann von der verantwortlich zeichnenden Landesdirektion geprüft und abgewogen. Wann dieses Verfahren stattfindet, wird im Amtsblatt nachzulesen sein und auf der Website der Stadt veröffentlicht. Jeder, der verbindlich seine Belange vorbringen will, sollte das im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens tun, denn dann hat er auch die Sicherheit, dass seine Hinweise und Anregungen geprüft werden.
In Stoßzeiten ist die Bautzner Straße eng wie ein Flaschenhals und durch den Pendlerverkehr regelrecht verstopft. Wie könnte das Problem gelöst werden?
Ich fürchte gar nicht, zumindest kurzfristig nicht. Perspektivisch sehe ich eine gewisse Chance auf Entlastung, wenn die Bundesstraße B 6 auf die Autobahn verlegt würde. Der Verkehrsentwicklungsplan 2025+ und der Luftreinhalteplan sehen diese Verlegung vor. Voraussetzung dafür ist der Ausbau der Stauffenbergallee West. Bis es soweit ist, dürfte noch etwas Zeit ins Land gehen.
Es gibt Überlegungen, die Albertstraße auf je eine Richtungsfahrbahn zurückzubauen. Ähnliches wird für die Große Meißner Straße diskutiert. Wie sinnvoll sind solche Pläne? Umwelt und Lebensqualität werden von Rückstaus bis Klotzsche oder Pieschen beim jetzigen Stand der Technik kaum profitieren.
Die Albertstraße ist für den Alltagsradverkehr eine sogenannte Radhauptroute. Stadtwärtig existiert dort keine Radverkehrsanlage und stadtauswärts gibt es einen kombinierten Rad-/Gehweg. Für eine Radhauptroute ist das zu wenig. Die Albertstraße wird derzeit von durchschnittlich 22.000 Kraftfahrzeugen täglich frequentiert.
Für den Prognosehorizont wird unter Berücksichtigung der Dreistreifigkeit der Albertstraße, das heißt eine Fahrbahn Richtung Albertplatz und zwei Richtung Carolaplatz, ein durchschnittliches Verkehrsaufkommen von 17.000 Fahrzeugen erwartet. Damit bleibt die Straße laut Auskunft der Fachleute im Straßen- und Tiefbauamt auch bei einem beidseitigen Radweg ausreichend leistungsfähig. Der Baubeginn wird voraussichtlich im Herbst 2018 liegen.
Was sind die dringendsten Aufgaben für 2018?
Das subjektive Sicherheitsgefühl weiter zu verbessern, ist eine wichtige Aufgabe. Ich kann das nicht allein leisten, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Behörden und Zivilgesellschaft sind gefordert, daran gemeinschaftlich zu arbeiten.
Wir werden die Gemeinwesenarbeit ausbauen, beispielweise Projekte zur Ordnung und Sauberkeit voranbringen. Dazu gehören auch Klassiker wie die Reinigung des Alaunparks. Ich hoffe, dass nun endlich auch die Bautzner Straße mit einer sicheren Querung zwischen Alaun- und Glacisstraße gebaut wird. Außerdem sind eine Reihe von Veranstaltungen auf dem Scheunevorplatz geplant.
Vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Steffen Möller.