Neuer Anlauf für Stadtbahnbaustelle
Auf der Oskarstraße wird seit 6. Juli 2018 weiter gebaut
Veröffentlicht am Dienstag, 10. Juli 2018
Auf der Stadtbahnbaustelle Oskarstraße wird ab 6. Juli 2018 wiederweiter gebaut. Der vierzehn Monate andauernde Bauverzug aufgrund einer gerichtlichen Baustopp-Verfügung kann zwar nicht aufgeholt werden. Trotzdem macht sich bei den Bauverantwortlichen wieder vorsichtiger Optimismus für einen zeitnahen Abschluss des Stadtbahnprojektes breit.
Strehlen. Die gute Nachricht: Seit dem 6. Juli 2018 werden auf der Oskarstraße die Bauarbeiten zur Stadtbahntrasse fortgesetzt. Seit dem 8. Mai 2018 gibt es einen gültigen Planergänzungsbeschluss für das Vorhaben. Nach der inzwischen erfolgten öffentlichen Auslegung der Unterlagen kann die Bautätigkeit wieder aufgenommen werden. Zunächst beginnen die Vorbereitungsarbeiten zum Neubau der Hauptfernwärmetrasse. Diese müssen bis zum Beginn der Heizperiode Mitte September abgeschlossen sein. Die Oskarstraße bleibt während der Bauarbeiten voll gesperrt. Den Anwohnern wird eine Zufahrt über die Baustelle weitestgehend ermöglicht.
Neu kommt die Vollsperrung der Kreuzung Wiener Straße/Oskarstraße dazu. Die Haltestelle S-Bahnhof Strehlen wird von der Wiener Straße auf die Tiergartenstraße an die Einmündung Oskarstraße verlegt.
»Die Bauunternehmen müssen kurzfristig große Kapazitäten bereitstellen. Das ist angesichts der vielen laufenden Baustellen sehr anspruchsvoll. Wir freuen uns, dass unsere Partner dabei bleiben und das Projekt mit uns gemeinsam zum Abschluss bringen wollen. Eine Neuausschreibung der Bauleistungen hätte die Wiederaufnahme der Bauarbeiten erheblich erschwert und verzögert«, erläutert der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, Prof. Reinhard Koettnitz. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hatte am 18. April 2017 die aufschiebende Wirkung einer Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des Stadtbahn-Projektes Oskar-/Tiergartenstraße angeordnet. Beanstandet wurde ein Verfahrensfehler der zuständigen Genehmigungsbehörde Landesdirektion Sachsen. Die durch den Baustopp notwendige Unterbrechung der Baumaßnahmen über einen Zeitraum von rund vierzehn Monaten führt zu erheblichen Mehrkosten im mindestens sechsstelligen Bereich. Inhaltliche Änderungen an der vorliegenden Planung waren nicht erforderlich. Umso ärgerlicher ist der enorme Bauverzug. Prof. Koettnitz warb dennoch um grundsätzliches Verständnis für das rechtsstaatliche Verfahren.
»Unser Ziel ist es, die neue Straßenbahnstrecke im Frühjahr 2019 in Betrieb zu nehmen«, sagte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain zuversichtlich.
S-Bahnhof Strehlen
In Strehlen entsteht mit der gleichzeitigen Sanierung des Bahnhofsgebäudes am Haltepunkt Strehlen ein attraktiver Verknüpfungspunkt zwischen Straßenbahn, Bus und S-Bahn. Der geplante Umbau des Wasaplatzes einschließlich barrierefreier Haltestellen und Radwege soll zur Verbesserung der Verkehrssituation und zur Aufwertung des städtbaulichen Umfeldes beitragen.
Das Vorhaben Oskarstraße/Tiergartenstraße ist ein wichtiger Bestandteil des Programms »Stadtbahn Dresden 2020«. Der Bauabschnitt der neuen Straßenbahntrasse zwischen Strehlen und Löbtau ist rund 1,2 Kilometer lang. Perspektivisch soll die stark genutzte Busline 61, die täglich 32.000 Fahrgäste hat, auf einen leistungsfähigen Straßenbahnbetrieb umgestellt werden. Bei einer weiteren Verzögerung droht hier eine komplette Sperrung.
Nach der Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnstrecke auf der Oskar- und Tiergartenstraße werden die maroden Gleise aus der Wasastraße und Franz-Liszt-Straße nicht mehr benötigt und weggerissen.