Offenheit gegen Vorurteile
Jugendeinrichtung an der Wendel-Hipler-Straße eröffnet
Veröffentlicht am Mittwoch, 7. Juni 2017
Großer Andrang herrschte Mitte Mai beim Tag der offenen Tür in der neu erbauten Jugendeinrichtung an der Wendel-Hipler-Straße 13, wo Anfang Juni die ersten unbegleiteten ausländischen minderjährigen Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahre eingezogen sind.
Naußlitz. Großer Andrang herrschte Mitte Mai beim Tag der offenen Tür in der neu erbauten Jugendeinrichtung an der Wendel-Hipler-Straße 13, wo Anfang Juni die ersten unbegleiteten ausländischen minderjährigen Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahre eingezogen sind. Viele Naußlitzer, die in unmittelbarer Nachbarschaft dieser Unterkunft wohnen, schauten sich im Gebäude um und kamen mit Vertretern des Jugendamtes und dem Betreiber ins Gespräch. Maximal 23 Jugendliche werden künftig in dieser Unterkunft leben. Sozialpädagogisch betreut werden sie im Auftrag des Jugendamtes rund um die Uhr von pädagogischem Fachpersonal der empatis®-Jugendhilfe GmbH, ein Träger der freien Jugendhilfe. Zu jeder Zeit ist mindestens ein Betreuer vor Ort. Das Familiengericht bestellt für jeden Jugendlichen einen Vormund, der sich um alle behördlichen Belange kümmert. Die Jugendlichen wohnen überwiegend in Zwei-Bett-Zimmern. Vier Jugendliche teilen sich ein Bad. Die hellen, modernen Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet. Neben einem Essensraum, in dem die Jugendlichen gemeinsam die Mahlzeiten einnehmen, gibt es Gemeinschaftsräume, einen Entspannungsraum, aber auch einen Sportraum sowie Räume für künftige Kreativangebote. Die Jugendlichen besuchen tagsüber eine Schule in der näheren Umgebung oder beginnen eine Ausbildung bei entsprechenden Deutschkenntnissen und Nachweisen des Schulbesuches. Die Nachmittage verbringen sie wie andere Jugendliche auch, erledigen Hausaufgaben, treffen sich mit Freunden, besuchen zusätzliche Deutschkurse oder gehen in Sportvereine. Auf dem Gelände der Unterkunft haben sie die Möglichkeit, Tischtennis und Tischkicker zu spielen oder Basketballkörbe zu werfen. Der ursprüngliche Standort dieses Basketballkorbs soll noch verändert werden, damit die am Korb vorbeigeworfenen Bälle nicht ständig in der angrenzenden Kleingartensparte landen.
Das Betreuungskonzept sieht vor, den Jugendlichen eine Alltagsstruktur zu vermitteln, Hilfe bei Behördengängen oder Arztbesuchen zu geben und sie dabei zu unterstützen, sich in Dresden eigenständig zurechtzufinden. Künftig plant Andreas Schönwald, Sozialpädagoge und Inhaber der empatis®-Jugendhilfe GmbH, in der Einrichtung Angebote zu schaffen, die von den Jugendlichen der Unterkunft und den Jugendlichen im Wohnumfeld gemeinsam genutzt werden können.
Zum Tag der offenen Tür stellte sich auch das Netzwerk »Willkommen in Löbtau« den Besuchern vor. Das Netzwerk wird in naher Zukunft mit den Sozialpädagogen ins Gespräch kommen, inwieweit die Jugendlichen mit zusätzlichen ehrenamtlichen Angeboten unterstützt werden können.