Montags kommen die Schweinehälften
Fleischerei Creutz ist 50 geworden
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. November 2016
Die Fleischerei Creutz feiert 50. Jubiläum. Wir stellen den traditionsreichen Handwerksbetrieb vor.
Äußere Neustadt. Sven Creutz ist der Prototyp des bodenständigen Handwerkers und fest in der Neustadt verwurzelt. Er war noch nicht geboren, als Vater Siegfried die Fleischerei in der Louisenstraße 25 übernahm. Seitdem sind ziemlich genau 50 Jahre vergangen und das Geschäft hat sich prächtig entwickelt.
Die Ladenfläche im Stammgeschäft hat sich verdoppelt, es gibt Filialen auf der Leipziger Straße und in Ottendorf-Okrilla. Zurzeit beschäftigt der Betrieb 24 Mitarbeiter.
Junior trat in die Fußstapfen des Vaters und wurde ebenfalls Fleischer, Fleischermeister, um genau zu sein. Vor neun Jahren übernahm er das Geschäft.
Der Chef ist Bratwurstliebhaber. Die Kreationen werden saisonabhängig hergestellt und erfreuen sich bei den Kunden allergrößter Beliebtheit. Im Winter zum Beispiel gibt es Glühwein- und Preiselbeerbratwurst. Überhaupt machen Würste rund 99 Prozent der Produktion aus. Creutz liebt Würste, privat aber hat er oft Käse auf dem Brot. »Ich muss eben viel kosten bei der Arbeit«, sagt er. Schichtbeginn ist früh, 5 Uhr, zwei Stunden später öffnet der Laden.
Montags kommen die Schweinehälften. Eingekauft wird hauptsächlich in der Region. Qualität ist der Maßstab. Die Kunden wissen das zu schätzen, kommen aus dem ganzen Stadtgebiet und reisen sogar aus Berlin an. Das lohnt sich schon darum, weil der Meister in jedem Jahr drei neue Wurstsorten auf den Markt bringt.
Mit 46 will sich Sven Creutz noch keine Gedanken über seine Nachfolge machen. Der Stammhalter ist erst vier, die Tochter elf Jahre alt.
Derweil sorgt er sich um den beruflichen Nachwuchs. Aktuell sind zwei Lehrlinge am Start. Ganz besonders aber freut sich der Meister über eine junge Frau, die im Betrieb ihre Ausbildung absolviert.