Mit maximal 30 km/h auf der Fahrradstraße
Veröffentlicht am Mittwoch, 22. September 2021
Radfahrer bestimmen das Tempo, sie haben Vorfahrt: auf Dresdens erster Fahrradstraße am Kleinzschachwitzer Ufer. Das gibt aber auch Anlass zu Sorgen.
Kleinzschachwitz. Die Stadt Dresden hat ihre erste Fahrradstraße. Sie führt auf 1,2 Kilometer Länge entlang am Kleinzschachwitzer Ufer. Sie ist aber keine neue Straße, sondern entspricht dem bisherigen Elberadweg zwischen Meußlitzer Straße und der Fähre in Kleinzschachwitz. An manchen Tagen sind hier bis zu 2.000 Radfahrer unterwegs. Zur Freigabe der Straße im Rahmen der Europäischen Woche der Mobilität montierte Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn am 17. September das entsprechende Verkehrszeichen an. Zuvor waren bereits umfangreiche Beschilderungs- und Markierungsarbeiten erfolgt. Dort, wo Stichstraßen auf die Fahrradstraße treffen, wurde der Belag rot eingefärbt, große Piktogramme machen auf die Fahrradstraße aufmerksam. Mit der Umwidmung zur Fahrradstraße treten neue Regelungen in Kraft. Hier haben Radfahrer Vorfahrt, Kraftfahrzeuge sind nur »Gast« und müssen sich anpassen.
Keiner darf schneller als 30 km/h fahren. Mit dieser Route wird ein Vorhaben aus dem Radverkehrskonzept der Stadt umgesetzt. Fahrradstraßen sollen die Attraktivität des Radfahrens steigern und die Verkehrssicherheit erhöhen. Trotzdem gibt es Gegenwind. Anwohner äußerten gegenüber Bürgermeister Kühn ihre Skepsis. Sie sehen nun die Sicherheit der Fußgänger gefährdet, vor allem wenn »Kampfradler« unterwegs sind. Kühn verwies auf das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme. Auch das Parkverbot an der Straße sorgt für Diskussionen. Der ADFC Dresden setzt auf ein Miteinander von Fuß- und Radverkehr statt auf Polemik. »Die neue, wenn auch nicht sonderlich veränderte verkehrsrechtliche Situation sollte erst einmal in der Praxis ausprobiert werden«, sagt Vorstandsmitglied Gesa Dickert. Die Kosten für die Fahrradstraße betrugen rund 50.000 Euro.