Mit dem Bob in der Erfolgsspur
Veröffentlicht am Dienstag, 24. Januar 2017
Nicht nur zahlreiche Ski- und Rodelfans nutzen die kalte Jahreszeit für sportliche Aktivitäten. Auch die Wintersportler haben Saison. Einer von ihnen ist der Dresdner Martin Grothkopp.
Die Wintersaison ist erkennbar angebrochen. Nicht nur zahlreiche Ski- und Rodelfans nutzen die kalte Jahreszeit für sportliche Aktivitäten. Auch die Wintersportler haben Saison. Einer von ihnen ist der Dresdner Martin Grothkopp. Bis 2013 war er in der Leichtathletik zu Hause. 2009 wurde er Deutscher Meister über die 400 Meter in persönlicher Bestzeit von 45,94 s. Bei der Heim-WM in Berlin war er Mitglied der deutschen 4x400 Meter-Staffel. Danach blieben erhoffte weitere Erfolge aus.
Bobpilot Francesco Friedrich, ebenfalls ein ehemaliger Leichtathlet, fragte ihn mehrfach, ob er sein Bobteam als Anschieber verstärken möchte. »Ich hatte den Bobsport oft im Fernsehen verfolgt und fand es immer interessant, wie die Jungs im Team durch Kraft und Schnelligkeit mit dem Bob durch den Eiskanal rasen. 2013 hat es dann gepasst und ich hab die Anschubtests mitgemacht«, erinnert sich Martin Grothkopp. 2015 stellten sich bereits die ersten Erfolge ein. Er wurde Teamweltmeister und fuhr im Viererbob von Francesco Friedrich auf Rang vier. Dazu kamen noch der Europameistertitel im Zweier sowie EM-Bronze im Vierer. Nach einer Verletzungspause in der vergangenen Saison möchte Martin Grothkopp nun wieder angreifen, fest im Blick hat er dabei die Olympischen Spiele 2018 in Korea. In dieser Saison konnte er kürzlich beim Weltcup in Altenberg vor heimischer Kulisse im Zweierbob mit Francesco Friedrich einen Sieg einfahren und sich im Vierer über Bronze freuen. Schnelligkeit und Kraft bringt Martin Grothkopp von seinem jahrelangen Leichtathletiktraining mit. Aber auch Ehrgeiz und Trainingsfleiß gehören dazu. »Ich bin ein knallharter Arbeiter«, sagt er über sich selbst. Disziplin und Selbstständigkeit sind notwendig, denn als Bobsportler absolviert Martin Grothkopp vor allem die Athletikeinheiten oft alleine. Sechs bis zehn Trainingseinheiten stehen pro Woche an. Beratend zur Seite steht ihm unteren anderem Jochen Wiedemann, ein Leichtathletiktrainer aus Dresden. Doch Martin Grothkopp setzt nicht auf den Sport allein. Von 2004 bis 2012 studierte er an der Technischen Universität Dresden Wasserwirtschaft. Aktuell hat er eine befristete Anstellung, ist aber für den Winter freigestellt. Großen Rückhalt bekommt Martin Grothkopp auch von seiner Familie und insbesondere von Frau Julia, wie er betont. Die nächsten Zwischenstationen auf dem Weg zu seinem Traum »Olympische Spiele« sind die Weltmeisterschaften in Königsee (27. bis 29. Januar) und der Weltcup in Korea auf der künftigen Olympiabahn (18./19. März).