»Made in Pieschen«
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. November 2020
25 Studierende der TU Dresden stellten insgesamt vierzehn Entwürfe zur städtebaulichen Gestaltung des Areals zwischen Harkortstraße und S-Bahnhof Dresden-Pieschen vor.
Unter dem Titel »Made in Pieschen« stellten 25 Studierende der TU Dresden des Fachbereichs Architektur vom 29. Oktober bis 1. November 2020 in den Räumen der gemeinnützigen Initiative »GEH8 Kunst Raum Ateliers« insgesamt vierzehn Entwürfe zur städtebaulichen Gestaltung des rund acht Hektar großen Areals zwischen der Harkortstraße und dem S-Bahnhof Dresden-Pieschen aus.
Die Idee für dieses studentische Projekt stammt vom Leiter der GEH8 Paul Elsner: »Unser Stadtteil hat ein großes Flächenpotential, das bisher nicht genutzt wird. Mit dem Projekt wollte ich Denkanstöße für eine kooperative und am Gemeinwohl orientierte Stadtentwicklung geben.« Als Auftakt war ursprünglich ein Workshop in der GEH8 geplant, bei dem die Studierenden mit verschiedenen lokalen Akteuren sowie Vertretern der Stadtverwaltung ins Gespräch kommen sollen. Coronabedingt konnte diese Veranstaltung nicht stattfinden. »Für Studierende ist ein praxisbezogenes Projekt immer eine dankbare Aufgabe«, so Gudrun Deppe, Mitarbeiterin im Institut für Städtebau und Regionalplanung an der Professur Urbanismus und Entwerfen, Prof. Melanie Humann. »Im Rahmen dieses Projekts sind vier Diplomarbeiten entstanden. Andere Studierende haben erstmals städtebauliche Entwürfe erstellt. Ziel solcher Ideensammlungen ist es, auf ein Thema aufmerksam zu machen und auch den verantwortlichen Akteuren Denkanstöße zu geben.« Eins ist klar, so interessant die Entwürfe im Einzelnen auch sind, auf eine Umsetzung kann man bis auf weiteres nicht hoffen.
Das Gelände ist nicht Eigentum der Landeshauptstadt Dresden. Der Flächennutzungsplan sieht perspektivisch aber eine gewerbliche Nutzung vor. Das sollten die Studierenden in ihren Entwürfen berücksichtigen.
So gingen sie im vergangenen Sommersemester folgenden Fragen nach: Was versteht man unter einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung und was bedeutet das für den Städtebau? Welche Räume braucht lokale, urbane Produktion als Alternative zur globalen Massenproduktion? Welche Nutzungsmischung wird mit dem Wandel der Arbeits- und Produktionswelten möglich und nötig sein?
Die Studierenden wurden darüber informiert, dass der Sportverein Motor Dresden-Mickten e. V. für dieses Areal bereits eine Studie für ein multifunktionales Sportzentrum in Auftrag gegeben hat.
Bei der Betrachtung des zu gestaltenden Areals und dessen weiteren Umfeldes kamen die Studierenden zu der Erkenntnis, dass es zu wenig öffentliche Flächen und Grünflächen gibt. Dementsprechend sind in allen Arbeiten Flächen zur gemeinschaftlichen Nutzung enthalten, z. B. Rad- und Gehwegverbindungen sowie öffentliche Sport- und Grünflächen.
Einige Entwürfe haben auch das von Motor Mickten geplante Sportzentrum aufgegriffen, andere beleuchten das Thema Recycling und Upcycling stärker. Das geht hin bis zum »Urban Farming«, der landwirtschaftlichen Produktion in der Stadt.
Die Ausstellung konnte coronabedingt nicht bis zum 15. November 2020 gezeigt werden. Daher ist geplant, eine digitale Dokumentation zu erstellen, die über GEH8 erhältlich sein wird.