Weichen stellen für den Standort Operette
Interview mit Jörg Lämmerhirt, Stadtbezirksamtsleiter in Leuben
Veröffentlicht am Dienstag, 22. Januar 2019
Was war das Besondere an 2018 im Stadtbezirk Leuben? Was ist für 2019 geplant? Dazu äußert sich der Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt.
Im Interview mit der Redakteurin Claudia Trache blickt der Leubener Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt zurück auf das vergangene Jahr und schaut voraus, was die Anwohner 2019 im Stadtbezirk erwartet.
Welches positive Ereignis für den Stadtbezirk bleibt Ihnen besonders im Gedächtnis?
Ich habe mich sehr über die Fertigstellung des Einkaufzentrums »Zschach« gefreut, ein Projekt über das mehr als zehn Jahre geredet und gestritten wurde. Von den Zschachwitzern wird es gut angenommen. Die vielfältigen Stadtteilfeste, die nur dank des ehrenamtlichen Engagements der Bürger stattfinden können, bleiben auch sehr gut in meiner Erinnerung. Aber auch die Einweihung des Trauerzentrums für Kinder und Jugendliche der Johanniter an der Stephensonstraße war für mich im vergangenen Jahr etwas Bewegendes. Überwiegend ehrenamtliche Mitarbeiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen dabei zu begleiten, den Verlust nahestehender Menschen zu verarbeiten.
Wie geht es weiter mit dem Standort »Operette«?
Einig ist man sich weitestgehend, dass das Kopfgebäude erhalten bleiben soll, die hinteren Nebengebäude jedoch abgebrochen werden. Die Variante »Schulstandort« ist inzwischen vom Tisch. Im Dezember letzten Jahres hat der Stadtbezirksbeirat befürwortet, dass eine Konzeptausschreibung vorbereitet werden soll. Neben kulturellen Angeboten im Kopfgebäude wird auf dem Nebengelände Wohnungsbau, speziell altersgerechtes Wohnen, favorisiert. Teilweise soll das Gelände zur öffentlichen Nutzung für sozialräumliche Angebote zur Verfügung gestellt werden.
Der Kiessee gehört zum »Blauen Band Geberbach« – wann werden die ersten Teilprojekte geplant bzw. umgesetzt?
Die Offenlegung des Geberbaches ist ein langwieriges, komplexes Projekt. Zurzeit läuft die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen. Im Spätsommer 2019 werden diese Leistungen vergeben, sodass noch in diesem Jahr mit der Planung begonnen werden kann. Ziel des Projekts ist es, entlang des offengelegten Geberbaches einen Weg zu schaffen, auf dem man von Prohlis zur Elbe spazieren oder mit dem Fahrrad fahren kann. Ein großes Manko des Kiessees sind die fehlenden Wegebeziehungen rund um den Trümmerberg und der Kiesseen. Sobald erste Planungsergebnisse vorliegen, werden auch die Bürger daran beteiligt. Für den Spielplatz Tauernstraße wurde ein Planungsbüro beauftragt. Erste Planungsergebnisse werden im Frühjahr bzw. Sommer dieses Jahres vorgestellt. Die Umsetzung ist 2020/21 denkbar.
Welche größeren Bauvorhaben sind geplant?
Die 2017/18 begonnene Kanalsanierung der Stadtentwässerung in Kleinzschachwitz/Meußlitz soll 2019 abgeschlossen werden. Insgesamt 30 Straßen waren davon betroffen sowie Kanäle in einer Gesamtlänge von zehn Kilometern.
Nachdem 2018 die Haltestelle am »Zschach« in landwärtiger Richtung barrierefrei umgestaltet wurde, wird in diesem Jahr die stadtwärtige Haltestelle barrierefrei ausgebaut. Im Frühjahr 2019 soll der Gehweg an der Tronitzer Straße gebaut werden. Außerdem stehen zwei Fußwegsanierungen in Laubegast auf dem Programm.
Im Sommer 2019 ist geplant, alle Fenster und Eingangstüren der 64. Oberschule zu erneuern. An der 65. Grundschule steht die Dachsanierung bevor. Der bereits begonnene Turnhallenneubau der 95. Grundschule soll bis Ende 2019 fertig gestellt sein.
Auf welche Höhepunkte freuen Sie sich 2019?
Besonders freue ich mich darüber, dass in diesem Jahr das Laubegaster Inselfest nach einjähriger Pause wieder stattfinden wird. Durch die neue Stadtbezirksverfassung können wir gemeinsam mit den Bürgern Projekte stemmen. Dazu gehören u.a. die vielfältigen Stadtteilfeste.