Mit Spaß beim Fußball

Veröffentlicht am Samstag, 29. Februar 2020

Die Lebenshilfe Dresden setzt im Behindertensport bundesweite Akzente. Im Bereich Fußball gibt es besondere Erfolge.

in der Mitte die Trainer Karsten Staufenbiel (in roter Trainingsjacke) und Marcin Bernat (in blauer Trainingsjacke) umrahmt von ihren beiden Teams, die in der Werkstattliga spielen. Foto: Claudia Trache

in der Mitte die Trainer Karsten Staufenbiel (in roter Trainingsjacke) und Marcin Bernat (in blauer Trainingsjacke) umrahmt von ihren beiden Teams, die in der Werkstattliga spielen.

Foto: Claudia Trache

Bei der Lebens­hilfe Dresden wird neben Betreuung, Wohnen und Arbeiten auch der Sport ganz groß geschrieben. Seit 1991 ist der Verein für Menschen mit geistiger Behin­derung Mitglied im Landes­sportbund Sachsen.»Zurzeit haben wir 120 Wettkampf­sportler in sieben Sport­arten«, erzählt Ingo Noderer, seit 2013 Sport­ko­or­di­nator bei der Lebens­hilfe Dresden. Begonnen hat alles mit Fußball. Die Sportler nehmen seit Mitte der 90er Jahre an Turnieren teil und spielen in der Werkstattliga. In der Saison 2018/19 gewann ein Inpuncto-Team die Regio­nalliga, kam im Sachsen­aus­scheid aber nicht über Platz sieben hinaus. In der Vergan­genheit konnte sich das Inpuncto-Team aber durchaus für die Deutsche Meister­schaft quali­fi­zieren. In der aktuellen Saison 2019/20 ist die Lebens­hilfe Dresden mit zwei Teams in der Werkstattliga vertreten. Gespielt wird auf Kleinfeld sechs gegen sechs. Nach zwei von fünf Spiel­tagen steht »Inpuncto I« auf dem zweiten Tabel­len­platz, »Inpuncto II« rangiert auf Platz neun und damit am Ende der Tabelle. „Der Spaß am Fußball­spielen steht bei unseren Sportlern im Vorder­grund«, so Ingo Noderer. „Unsere erste Mannschaft möchte immer gewinnen. Das Ziel unserer zweiten Mannschaft ist es, im Spiel ein Tor zu schießen.“

Beobachtet man die Spieler beim Training, wird schnell klar: Fußball­spielen macht Spaß. Das liegt sicher auch an den beiden Übungs­leitern Karsten Staufenbiel und Marcin Bernat. Beide sind bei der Lebens­hilfe Dresden angestellt und betreuen die Fußballer ehren­amtlich. »Wir spielen selbst gern Fußball. Es ist aber auch inter­essant, die Mitar­beiter der Werkstätten hier beim Sport aus einer anderen Perspektive zu erleben«, so Karsten Staufenbiel. Trainiert wird donnerstags im Sportpark Ostra, im Winter in der Energie­verbund Arena, im Sommer auf einem der Kunst­ra­sen­plätze.

»Das Training ist wunderbar«, sagt Martin. Der 29-Jährige hat einen Außen­ar­beits­platz bei Dynamo Dresden und ist als Green­keeper mit dafür verant­wortlich, dass der Rasen im Stadion und auf den Trainings­plätzen gut gepflegt ist. Seit etwa zehn Jahren ist er bei der Lebens­hilfe Dresden und spielt ebenso lange im Fußballteam mit. Der 49-jährige Thomas hat nach knapp drei Jahren Pause Anfang dieses Jahres wieder mit dem Fußball­spielen begonnen. »Unser Trainer hat mich gefragt, ob ich wieder mitspiele«, erzählt er. »Außer Fahrrad­fahren und Laufen ist es ein guter Ausgleich zur Arbeit.«

Die Fußball­spieler der Lebens­hilfe Dresden nehmen regel­mäßig an den Special Olympics teil, einer Sport­be­wegung für Menschen mit geistiger Behin­derung. 2012 in München gewannen sie Silber, 2018 in Kiel Bronze. Jedes Jahr fährt ein Team zum Seni-Cup nach Joachims­thal bei Berlin, mit der Möglichkeit, sich für das große Finale in Polen zu quali­fi­zieren. 2015 ist es ihnen gelungen. In Torún trafen sie auf Teams aus 32 Ländern. Ein unver­gess­liches Erlebnis.

Das nächste Punkt­spiel der Werkstattliga ist am 1. April in Weixdorf. Bereits am 28. März 2020 nehmen sie am PunktUm Cup in Dresden teil, den die Lebens­hilfe Dresden in diesem Jahr bereits zum 20. Mal ausrichtet.

Claudia Trache

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