»Kunstmeile« am Laubegaster Ufer

Entdeckungstour am 1. und 2. September 2018 mit Ausstellungen und Veranstaltungen

Veröffentlicht am Sonntag, 19. August 2018

Ausstellungen, Lesungen, Veranstaltungen und vieles mehr erwarten die Besucher bei der ersten Kunstmeile in Laubegast. Regionale Künstler stellen Malereien und Skulpturen vor.

Kunstbesichtigungen in Privaträumen. Foto: Pohl

Kunstbesichtigungen in Privaträumen.

Foto: Pohl

Das erste Septem­ber­wo­chenende steht in Laubegast im Zeichen der Kunst: Angefangen vom Grund­stück Zur Bleiche 12 über das Laube­gaster Ufer bis zur Öster­reicher Straße 86 reiht sich Ausstellung an Ausstellung. Künstler zeigen ihre Werke, öffnen ihr Atelier, laden zu einer Lesung oder Filmver­an­staltung ein.

Die Idee dazu hatte Bernd Sonntag, von 1995 bis 2012 Heraus­geber der Zeitschrift »die Fähre«. »Hier am Elbufer leben viele Künstler, mich bewegte die Frage, wie kann man die Kunst­werke anderen Leuten auf unkon­ven­tio­nelle Art zeigen?« Er suchte Mitstreiter und fand u. a. in dem chile­ni­schen Künstler Hernando León und seiner Tochter engagierte Unter­stützer.

Die »Kunst­meile« führt über zehn Stationen. Wer alle nachein­ander besuchen möchte, könnte am Grund­stück Zur Bleiche 12 beginnen. Hier stellen Christa und Siegfried Sack aus. »Schon der kleine Hof, von Holzbild­hauer und Maler Siegfried Sack gestaltet, ist eine Augen­weide«, sagt Bernd Sonntag. Danach geht es fluss­auf­wärts weiter zum Laube­gaster Ufer 22. Im Volkshaus hat das Begeg­nungs- und Beratungs­zentrum der Volks­so­li­da­rität sein Domizil. Hier präsen­tiert der Fotoclub Laubegast Bilder zur »Kunst am Bau«. Gleich nebenan stellen Dirk und Claudia Steuer in einer Garage Kunst und Antiqui­täten aus; Heide­marie Rudolf zeigt Ölgemälde und Compu­ter­grafik.

»Am Elbufer hat der fast 85-jährige Hernando León seine jahrzehn­te­lange Erfahrung mit großen kultu­rellen Ereig­nissen in die Waagschale geworfen. Lassen Sie sich von der Straßen­ga­lerie überra­schen!« macht Bernd Sonntag neugierig. Ein Höhepunkt ist die Ausstellung mit Werken des berühmten Künstlers Woldemar Winkler (1902–2004), die aktuell in der Galerie »Kunst am Elbufer« zu sehen ist. Ein Film über ihn wird am 2. September 2018, ab 18 Uhr, gezeigt.

Ximena León Pellegrin öffnet zwei Säle mit Kinder­buch­il­lus­tra­tionen von Annette von Bodecker-Büttner und Malerei und Zeich­nungen von Rita Richter. Michael Heuser liest am Sonnabend ab 15 Uhr aus dem Buch von Andrea Karimé »Tee mit Onkel Mustafa«, illus­triert von Annette von Bodecker-Büttner. Ab 19 Uhr sind Kurzfilme zu sehen. Ein offenes Atelier mit Modeaus­stellung von Evelyn Fürst ergänzt das Programm. „Bilder von Wasser, Stein, Baum und Licht“ von Volkhard Jentzsch erwarten die Besucher im Garten am Laube­gaster Ufer/Coselgasse. Gegenüber der Laube­gaster Werft öffnen Silvia Tröster und Willy Wilke den Melli-Beese-Garten für eine Ausstellung von Eckhard Kempin, der neue Ölbilder zeigt. Der hessische Schrift­steller Michael Meinicke liest am Sonnabend und der Radebeuler Poet Andreas Baszen­dowski am Sonntag, Beginn ist 17 Uhr. Bernd Sonntag zählt weitere »Hingucker« auf: Die Instal­lation »Melli« von Dirk Großer aus Wehlen und der Kunst­au­tomat vom Dresdner Verein Lebens­hilfe und dem Atelier FARBIG aus Radebeul. »In ihrem ›ersten Leben‹ waren solche Automaten mit Süßig­keiten oder Zigaretten gefüllt. Nun können sich die Besucher für einen kleinen Obolus durch ein Kunstwerk überra­schen lassen«, erklärt Sonntag. Er hat nach dem Tod seiner Frau, der Malerin Evelyn Sonntag, mehrere Ausstel­lungen organi­siert, auch zur »KUNST daheim« in seine Privat­räume einge­laden. Und so werden auch am 1. und 2. September 2018 in der Öster­reicher Straße 86 Arbeiten von Evelyn Sonntag, Katharina Kretschmer und Lothar Rericha zu sehen sein. Seit wenigen Monaten malt Bernd Sonntag auch selbst und zeigt diese Bilder jetzt öffentlich.

Er empfiehlt, zum Kunst­bummel mit der Straßenbahn Nr. 4 oder 6 oder mit dem Bus Nr. 86 zu kommen.

Christine Pohl

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