Kunst auf Friedhöfen und in Kirchen des Stadtbezirkes Pieschen
Tauf- und Trauungssaal der Apostelkirche Dresden-Trachau
Veröffentlicht am Donnerstag, 27. August 2020
Der Kunstmaler Hans Nadler war der Vater des verdienstvollen Dresdner Denkmalpflegers Prof. Hans Nadler. Er verhalf der Sgraffitotechnik zu neuem Leben.
Eine vierundzwanzig Seiten umfassende, in der Buchdruckerei der Dr. Güntzschen Stiftung Dresden hergestellte Festschrift, herausgegeben zur Weihe der Apostelkirche am 29. März 1929, nennt auch die am Kirchenbau beteiligten Künstler.
Das waren die Bildhauer Curt Dämmig (1884–1944), Theodor Artur Winde (1886–1965) und Arthur Lange (1875–1929) sowie die Kunstmaler Paul Rößler (1873–1957), Bernhard Müller (1880–1965) und Hans Nadler (1879–1958).
Mit der linken Hand entwarf der Letztgenannte die Kartons der vier Wandbilder des Tauf- und Trauungssaales und „…kratzte diese aus verschiedenfarbigen, übereinanderliegenden Putzschichten heraus“.
Eine ständige Ausstellung in der am 15. April 1980 eröffneten „Kleinen Galerie“ in Elsterwerda würdigt das Schaffen des am 14. Januar 1879 in Elsterwerda geborenen Hans Nadler.
Der Vater des Architekten und verdienstvollen Dresdner Denkmalpflegers Prof. Dr. Hans Nadler (1910–2005) erhielt seine Ausbildung an der Akademie in Dresden und war Schüler des Landschaftsmalers Carl Bantzer (1857–1941) sowie Meisterschüler bei Professor Gotthardt Kuehl (1850–1915). Er gehörte zu den 46 Mitgliedern der am 6. November 1909 gegründeten „Dresdener Künstlervereinigung“, die drei Jahrzehnte später im „Dresdner Künstlerbund“ aufging.
Das Leben Hans Nadlers »…bewegte sich in dem Dreieck, das von den Orten Gröden, hier hatte er sich sein Heim und Atelier geschaffen, Elsterwerda und Dresden bestimmt war. In Elsterwerda unterrichtete er montags und dienstags als Kunsterzieher die Schüler an der damaligen Oberrealschule ‚Elsterschloss‘. Dresden, diese Stadt ist ihm immer künstlerische Heimat geblieben. Hier trifft er sich mit Gleichgesinnten am Stammtisch, an dem solche Maler wie Otto Gussmann (1869–1926) und Paul Rößler (1873–1957) teilnehmen.«
Hans Nadler, er starb am 24. Februar 1958 in Gröden (bei Elsterwerda), beschritt auch neue Wege bei baugebundenen Kunstwerken.
»So wurde er zum Wiedererwecker der Sgraffitotechnik. Ein besonders schönes Beispiel dieser Kunst finden wir im Tauf- und Trauungssaal der Apostelkirche Dresden-Trachau. […] Derartige Sgraffitoarbeiten Nadlers sind auch […] in der Bogenhalle am nordöstlichen Brückenkopf der Augustusbrücke in Dresden zu sehen.«