Kulturministerin besichtigte Ausgrabungen

Veröffentlicht am Donnerstag, 6. August 2020

Barbara Klepsch, die sächsische Kulturministerin, hat die archäologischen Grabungen am Ferdinandplatz besucht.

Kultur­mi­nis­terin Barbara Klepsch hat am 31. Juli 2020 die archäo­lo­gi­schen Grabungen auf dem Ferdi­nand­platz besucht. Begleitet wurde die Minis­terin von der sächsi­schen Landes­ar­chäo­login, Dr. Regina Smolnik, und dem Leiter des Amtes für Hochbau und Immobi­li­en­ver­waltung der Landes­haupt­stadt Dresden, Marcus Felchner. Das Landesamt für Archäo­logie Sachsen führt auf der ehemals als Parkplatz genutzten etwa einen Hektar großen Fläche umfang­reiche Ausgra­bungen durch, bevor die Landes­haupt­stadt Dresden hier ihr geplantes neues Verwal­tungs­zentrum errichtet. Ein achtköp­figes Grabungsteam ist dafür von März 2020 bis März 2021 im Einsatz. Das Areal lag ursprünglich außerhalb der Stadt­mauern der mittel­al­ter­lichen Stadt Dresden. Die Fachleute rechnen an dieser Stelle mit Spuren einer typischen vorstäd­ti­schen Nutzung. Außerhalb der Mauern lagen die Gärten der Stadt­be­wohner. Das Gelände wird von der ehema­ligen Bankstraße durch­quert und grenzt an den Georg­platz. Besonders beein­dru­ckend sind dabei die Zeugnisse der Kriegs­zer­stö­rungen vom 13. Februar 1945, die von den Fachleuten des Landes­amtes für Archäo­logie Sachsen freigelegt wurden. So hatten die Archäo­logen in den Kellern der vorma­ligen gründer­zeit­lichen Bebauung ausge­brannte Regale voller Weinfla­schen, Meißner Geschirr und anderer Gegen­stände entdeckt, die womöglich zu einer Weinhandlung oder einem Café gehörten. Kultur­mi­nis­terin Barbara Klepsch: »Die Archäo­logie forscht nicht nur in vorge­schicht­lichen oder mittel­al­ter­lichen Epochen, sondern kann uns auch beein­dru­ckende Infor­ma­tionen zu unserer jüngsten Geschichte vermitteln. Gerade hier wird deutlich, dass sich manche Spur der ehema­ligen Bebauung bereits nach 75 Jahren nur noch schwer nachvoll­ziehen lässt. Wie in einer Zeitkapsel haben sich am Dresdner Ferdi­nand­platz die Spuren der Kriegs­er­eig­nisse erhalten, die nun von den Fachleuten in Feinarbeit freigelegt und geborgen werden.« Landes­ar­chäo­login Dr. Regina Smolnik hob hervor: »Wir stehen noch am Anfang der Unter­su­chungen. Dank der engen Zusam­men­arbeit mit der Landes­haupt­stadt Dresden kommen die Arbeiten gut voran und wir erhoffen uns in mögli­cher­weise durch die jüngere Bebauung noch ungestörten Schichten weitere Hinweise zur älteren Geschichte.«

Im Rahmen der Serie »ausge­graben – ausge­stellt« beabsichtigt das Landesamt für Archäo­logie Sachsen nach Beendigung der Ausgrabung eine zeitnahe Präsen­tation der wichtigsten Ergeb­nisse und Funde für die Dresdner Bürger.

Steffen Dietrich

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