Wünsch dir was – Kultur in Blasewitz

Dresden auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2025

Veröffentlicht am Mittwoch, 6. Dezember 2017

Wie soll sich die Stadtteilkultur in den Ortsamtsbereichen Loschwitz und Blasewitz entwickeln? Was wünschen sich die Bürger? Diesen Fragen widmete sich das Bürgerforum am 14. November 2017.

Was steht ganz oben an, wenn es um mehr Kultur in Blasewitz geht? Ortsamtsleiterin Sylvia Günther und Matthias Franke aus Striesen vergeben Punkte. Foto: Pohl

Was steht ganz oben an, wenn es um mehr Kultur in Blasewitz geht? Ortsamtsleiterin Sylvia Günther und Matthias Franke aus Striesen vergeben Punkte.

Foto: Pohl

Blasewitz/Loschwitz. Wie üppig ist es um die Kultur­angebote in Blasewitz und Loschwitz bestellt, was vermissen die Bürger und welche Wünsche haben sie? Um diese Fragen kreisten die Diskus­sionen auf dem Bürger­forum in Loschwitz am 14. November 2017 unter Feder­führung des Amtes für Kultur und Denkmal­schutz. Dresden macht sich auf den Weg, um 2025 Kultur­haupt­stadt Europas zu werden. Dabei will sie die Bürger mitnehmen. Denn es geht nicht nur um die Hochkultur im Zentrum der Stadt mit Semperoper, Staats­schau­spiel oder Kraftwerk Mitte, sondern auch um die vielen dezen­tralen Kultur­angebote in den Stadt­teilen. Um sich ein Bild davon zu machen, werden in allen Orts­amtsgebieten Bürger­foren organi­siert. Forum Nummer 7 fand in der Alten Feuer­wache Loschwitz statt, die Galerie platzte aus allen Nähten. Es fasste die Ortsbe­reiche Loschwitz und Blasewitz zusammen, obwohl sich beide Gebiete in Größe und Charakter deutlich unter­scheiden. Den Weg über die Elbe in die Feuer­wache fanden entschieden weniger Blase­witzer als Loschwitzer. Die Foren folgen einem einheit­lichen Muster: Nach einem Vortrag von Anne Pallas, Geschäfts­füh­rerin des Landes­ver­bandes Sozio­kultur Sachsen, über Merkmale der Stadt­teil­kultur wird in Arbeits­gruppen über Stärken, Schwächen und Visionen debat­tiert. Am Ende werden die wichtigsten Wünsche zusam­men­ge­fasst. In Blasewitz steht einiges auf der Haben-Seite: mehrere Kinos, die Techni­schen Sammlungen, das Medien­kul­tur­zentrum, Stadt­teil­bi­blio­theken.

Welche Wünsche gibt es? Wichtig sei, einen Ort zu schaffen für Begeg­nungen, für Nachbar­schafts­treffen. Es fehle ein sozio­kul­tu­relles Zentrum, in dem viele Aktivi­täten gebündelt werden könnte. Angeregt wurde, ein Quartiers­ma­nagement, einen Bewoh­ner­beirat oder Ortsverein zu bilden, der die Fäden in der Hand hält. So wäre eine Vernetzung von schon bestehenden Aktivi­täten möglich. Inwieweit könnten sich bestehende Insti­tu­tionen wie Medien­kul­tur­zentrum, Technische Sammlungen oder auch Kirchen noch mehr für kultu­relle Angebote im Stadtteil öffnen oder Räume zur Verfügung stellen? Könnten Wettbe­werbe das kultu­relle Mitein­ander fördern? Gewünscht wurde auch mehr Mitsprache der Bürger bei der Entwicklung von Konzepten für den Stadtteil. Und natürlich spielte auch die finan­zielle Förderung von Stadt­teil­kultur eine Rolle. Die Wunsch­liste für das Loschwitzer Gebiet war konkreter: Ganz oben an: die Öffnung des Schloss­parks Pillnitz, die Sanierung von geschlos­senen Wander­wegen und ihre Wieder­öffnung, ein Ortsmuseum für Loschwitz, die Entwicklung von Stadt­räumen (wie den Ullers­dorfer Platz), die Weiter­ent­wicklung des Konzeptes für den Fernsehturm, um nur einiges zu nennen. Johannes Schulz vom Kulturamt versi­cherte, dass alle Anregungen dokumen­tiert und ausge­wertet werden. Dass Orte für die Kultur eine wichtige Rolle spielen, hat auch die Stadt erkannt. Sie möchte derzeit von den Dresdnern über eine Postkar­ten­aktion wissen: »Welcher Ort des Mitein­anders ist Ihnen wichtig? Was braucht es dort, um unter­schied­liche Menschen zusam­men­zu­bringen?« Die Karten mit Anregungen und Ideen können im Kultur­haupt­stadtbüro, Kultur­palast abgegeben werden. Die Ergeb­nisse der Befragung werden im Frühjahr 2018 vorge­stellt.

Online-Betei­ligung unter www.dresden.de/kulturhauptstadt

Christine Pohl

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