Klettern, schaukeln, wippen
Spielplatz im Hermann-Seidel-Park nach Erneuerung wieder geöffnet
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. November 2021
Nach einem halben Jahr Umbauzeit herrscht fröhliches Treiben auf dem Spielplatz im denkmalgeschützten Hermann-Seidel-Park. Rund 360.000 Euro kostete die Verschönerungsaktion.
Striesen. Nach sechs Monaten konnte der Bauzaun rund um den Spielplatz im Hermann-Seidel-Park Anfang November entfernt werden. Jetzt ist der Platz kaum wiederzuerkennen, so hat er sich zu seinem Vorteil verändert. Für jüngere und ältere Kinder ist eine vielfältige Spiellandschaft entstanden. Sie soll mit verschiedenen Formen an die Ursprünge des Geländes, den Seidelschen Schaugarten aus dem 19. Jahrhundert, erinnern. Die Farbgestaltung orientiert sich an Rhododendronblüten. Unterteilt wird die Fläche in Angebote für Kleinkinder und für ältere Mädchen und Jungen. Auf die Kleinen warten Sandkasten, Doppel-Wippe, die Kletterzone und Sandspieleinbauten. Gern wird die Glocke angeschlagen, so hört man schon von weitem, wenn »Leben« auf dem Spielplatz herrscht. Für ältere Kinder gibt es anspruchsvolle Kletterangebote. Wiederverwendet wurden die beiden bereits vorhandenen Tischtennis-Platten und die Doppelschaukel. Noch gebaut wird an der Pergola.
Rund 360.000 Euro kostete die Umgestaltung des Spielplatz-Areals. Der Stadtbezirk Blasewitz beteiligte sich daran mit 70.000 Euro. »Erst die finanzielle Unterstützung aus dem Stadtteil ermöglichte die Ausstattung mit hochwertigen Spielgeräten und zusätzlichen Sitzgelegenheiten. Wir danken für das Engagement«, sagt Detlef Thiel, der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. In seiner jetzigen Form wurde der Spielplatz Anfang der 1990er Jahre hergestellt. Er wurde seitdem gern genutzt und brauchte dringend eine Erneuerungskur.
Der Hermann-Seidel-Park mit Spielplatz steht als Kulturdenkmal unter besonderem Schutz. Namensgeber für den Park ist der Dresdner Pflanzenzüchter Hermann Seidel (1833–1896). Er kultivierte hier Rhododendron-Pflanzen in großer Auswahl. 1920 ging die Fläche ins Eigentum der Stadtverwaltung über, danach entstand hier eine öffentliche Grünanlage, in der Seidelsche Rhododendren zu finden sind.
Wegen des besonderen Werts des Gartendenkmals erfolgt die Rekonstruktion des Parks auf der Grundlage einer durch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen bestätigten denkmalpflegerischen Zielstellung. Aufgewertet wird der Park durch neues Grün. Insgesamt sollen 15 Bäume, 750 Sträucher und 440 Bodendecker gepflanzt werden. Die Auswahl orientiert sich am Bestand, der bedeutenden Historie sowie an der Verträglichkeit in Bezug auf den Klimawandel. Kiefern und Rhododendren sollen auch in Zukunft den Charakter des Parks prägen.