Keine Fördermittel für Blaues Wunder
Veröffentlicht am Mittwoch, 8. Mai 2019
Die Sanierung des Fußweges auf der Loschwitzer Brücke hat begonnen. Für die Abstrahlarbeiten wurde ein Hängegerüst aufgebaut. Die Kosten von 1,2 Millionen Euro muss vorerst die Stadt tragen, da noch kein Fördermittelbescheid vom Freistaat erteilt wurde.
Blasewitz. Seit März ist der unterstromige Fußweg auf dem Blauen Wunder gesperrt. Der Grund sind umfangreiche Sanierungsarbeiten auf dem Weg und an der Stahlkonstruktion der Loschwitzer Brücke. Zunächst wurde der vorhandene Gussasphalt auf den Gehwegplatten aus Stahl abgebrochen. Am 15. April 2019 begann die nächste Phase mit dem Aufbau eines Hängegerüstes. Dabei muss der Hochwasserschutz berücksichtigt werden. Die unteren drei bis fünf Meter müssen so beschaffen sein, dass im Falle eines Hochwassers diese Bereiche nach oben gezogen und gesichert werden können.
Bei einem Vor-Ort-Termin erklärte Prof. Reinhard Koettnitz, dass von dieser Plattform aus die Brücke von unten abgestrahlt wird. Früher sei bei solchen Arbeiten lediglich ein Warnschild aufgestellt worden, heute gelten erhöhte Sicherheitsanforderungen. Es werde unter Folie und in Schutzanzügen gearbeitet. Aus Umweltschutzgründen dürfen z. B. keine Partikel in die Elbe gelangen. Die Brücke liegt im Flora-Fauna-Habitat, dort gelten besonders strenge Bestimmungen. Nach dem Abstrahlen der alten Farbe erhält das Geländer einen neuen Korrosionsanstrich. Der richtige Blauton wurde mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt.
Geplant war, dass der Gehweg einen neuen Belag aus Kunstharz erhält. Jetzt haben sich die Verantwortlichen doch wieder für einen Gussasphalt entschieden. Weil er sich über die Jahre bewährt hat und wasserdicht ist, begründete Prof. Koettnitz. 1,2 Millionen Euro sind für die Arbeiten, die voraussichtlich bis 20. Dezember 2019 dauern, veranschlagt. Eine herbe Enttäuschung für die Stadt: Bis zum 18. April 2019 gab es noch keine Fördermittelzusage vom Freistaat Sachsen, so dass die Stadt die finanzielle Last allein tragen muss. Bisherige Bauabschnitte wurden mit bis zu 90 Prozent aus dem Programm Kommunaler Straßenbau gefördert. »Das stimmt einen nachdenklich«, sagte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, zeigte sich aber optimistisch, dass der Förderbescheid noch kommt. Wichtig ist vor allem, dass auch für die folgenden Bauabschnitte Fördergelder zur Verfügung stehen. Denn die Sanierung wird in den nächsten Jahren fortgesetzt. Dabei wird die Brücke abschnittsweise Stück für Stück eingerüstet. Alles auf einmal ginge nicht, dann würde die Brücke zu schwer werden.
Während der Bauarbeiten im nächsten Jahr muss auch eine Fahrspur gesperrt werden. Das Verkehrskonzept für diese Zeit wird jetzt erarbeitet. Wenn es sich bewährt, wird möglicherweise dauerhaft auf die dritte Spur verzichtet. Das werde während der Bauphase analysiert.