Kameramann Ernst Hirsch legt seine Biografie vor
Ein Leben in Bildern
Veröffentlicht am Dienstag, 4. April 2017
Er wird auch »Das Auge von Dresden« genannt – der Kameramann und Filmsammler Ernst Hirsch. Anlässlich seines 80-jährigen Geburtstags blickt er in seiner Biografie auf sein Leben zurück.
»Hat man ein höheres Lebensalter erreicht und kann auf ein erfülltes privates und berufliches Leben zurückblicken, sollte man Bilanz ziehen und seine zurückgelegten Jahre gedanklich – wie in einem Film – vorüberziehen lassen.« So kurz bringt es Ernst Hirsch auf einen Nenner, warum er eine Biografie schreiben wollte. Im vergangenen Jahr wurde der bekannte Kameramann und Filmsammler 80 Jahre alt. Nun hat er seine Erinnerungen – die ihm vor allem als Bilder lebendig sind – in Worte gepackt. Sein Buch »Das Auge von Dresden« ist eine sehr persönliche Rückschau geworden, reich illustriert mit eigenen Aufnahmen, die den Leser mitnehmen auf eine Zeitreise durch sein Leben und seine Heimatstadt Dresden. Als Neunjähriger erlebte er die Zerstörung Dresdens, als Feinoptikerlehrling im VEB Zeiss Ikon begann er zu fotografieren und seine ersten Filmsequenzen zu drehen. Er wurde Regiekameramann, arbeitete fürs Fernsehen, später als Freiberufler in der DDR. Nach Genehmigung seines Ausreiseantrags verließ er am 3. Oktober 1989 die DDR in Richtung Westen. Er drehte in Frankreich, in den USA, in der Toscana… und dokumentierte den Wiederaufbau der Frauenkirche. 1993 kehrte er nach Dresden zurück.
Ein Motiv, das ihm immer wieder begegnete, war der Zwinger. Dessen Wiederaufbau interessierte ihn schon während der Lehre. So entstand 1953 der Film »Barock im Wiederaufbau«. Auch während seiner späteren Tätigkeit fürs Fernsehen filmte er das Bauwerk, z. B. bei der Einweihung des Glockenspiels am Stadtpavillon oder 1963 nach Abschluss des Wiederaufbaus. Damals wurde in die Weltkugel der Sandsteinfigur Herkules eine »Zeitkapsel« mit Dokumenten eingelegt. 52 Jahre später war Hirsch dabei, als die Weltkugel und die Kassette geöffnet wurden. Dieser engen Verbindung zu dem Bauwerk – u. a. entstand eine Langzeitdokumentation über die Restaurierungsarbeiten im Nymphenbad und am Wallpavillon – ist das Abschlusskapitel gewidmet. Ein umfangreicher Anhang mit einer Übersicht über die gedrehten Filme, über seinen Lebensweg sowie mit Personenregister ergänzt die faktenreiche Biografie mit 340 Abbildungen. Auch der Dank an alle, die zum Gelingen des Buches beigetragen haben, fehlt nicht.