JUSTITIA auf der Bürgerbühne

Uraufführung am 19. 10. im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden

Veröffentlicht am Montag, 14. Oktober 2024

Am 19. Oktober 2024 feiert das Staats­schau­spiel Dresden im Kleinen Haus 3 eine ganz besondere Premiere: Auf der Bürger­bühne wird das Stück JUSTITIA urauf­ge­führt, eine Produktion, die sich auf einzig­artige Weise mit dem deutschen Justiz­system ausein­an­der­setzt. Unter der Regie von ... weiterlesen

Der Strafverteidiger Endrik Wilhelm in seiner neuen Rolle an der Bürgerbühne des Staatsschaupiels Dresden.

Foto: Sebastian Hoppe

Am 19. Oktober 2024 feiert das Staats­schau­spiel Dresden im Kleinen Haus 3 eine ganz besondere Premiere: Auf der Bürger­bühne wird das Stück JUSTITIA urauf­ge­führt, eine Produktion, die sich auf einzig­artige Weise mit dem deutschen Justiz­system ausein­an­der­setzt. Unter der Regie von Ulrike Günther, die seit Jahren in Belgien lebt und sich nach persön­licher Überlegung für die Leitung dieses Projekts entschieden hat, versammeln sich in diesem Theater­stück Menschen, die den Rechts­staat aus ganz unter­schied­lichen Perspek­tiven kennen. Das Ensemble besteht aus sechs Dresdner Berufs­ju­risten, drei Bürgern, die bereits eigene Erfah­rungen mit der Justiz gemacht haben, und einem ehren­amt­lichen Juristen.

JUSTITIA geht weit über das hinaus, was das Publikum aus typischen Gerichts­dramen, Fernseh­serien oder den Medien kennt. Das Stück eröffnet einen tiefen Einblick in das, was sich hinter den Kulissen des Justiz­systems verbirgt: vom formalen Gerichts­ablauf bis hin zu den Emotionen und Erwar­tungen, die Bürger und Juristen an die Recht­spre­chung haben. Ob als Kläger, Angeklagte oder Zeugin – jeder von uns könnte eines Tages vor Gericht stehen. Doch was erwartet uns dort wirklich?

Der Gerichtssaal als Verhand­lungsraum von Recht und Unrecht
Die Texte für JUSTITIA wurden vom Ensemble selbst verfasst oder in inten­siven Gruppen­pro­zessen erarbeitet. Die teils sehr persön­lichen Erfah­rungen der Mitwir­kenden flossen in die Diskus­sionen ein und wurden schließlich von Ulrike Günther zu einem Ganzen geformt, das die Realität der Justiz mit emotio­naler Tiefe verbindet. Was passiert, wenn die Gleichung aus Recht und Unrecht plötzlich kompli­zierter wird, wenn der scheinbar klare Fall zum Spielraum für Inter­pre­ta­tionen und Entschei­dungen mit offenem Ausgang wird?

Dieses Theater­stück beleuchtet nicht nur die Arbeit der Justi­z­ex­perten – von Richtern über Anwälte bis hin zu Gerichts­schreibern und -helfern –, sondern auch die Erwar­tungen und Hoffnungen der Bürger an das Rechts­system. Ist Recht immer gerecht? Wer entscheidet letztlich, was gerecht ist? Fragen wie diese durch­ziehen das gesamte Stück und lassen die Zuschauer tief in die komplexe Welt der Recht­spre­chung eintauchen.

Die Gestalter im Hinter­grund und weitere Termine
Für die musika­lische Unter­malung sorgt Samuel Reißen, während Julia Scholz für das Bühnenbild und die Kostüme verant­wortlich zeichnet. Andreas Rösler bringt die Szenerie durch sein Licht­design zum Leuchten, und Lena Iversen sorgt für die drama­tur­gische Struktur dieses beson­deren Theater­abends.

Mit JUSTITIA lädt die Bürger­bühne des Staats­schau­spiels Dresden im Kleinen Haus das Publikum zu einer ebenso intel­lek­tu­ellen wie emotio­nalen Reise ein, die uns daran erinnert, dass das Rechts­system kein unfehl­barer Apparat ist, sondern ein Ort, an dem Menschen mit Menschen über das Recht verhandeln.

Die Premiere am 19. Oktober 2024 sowie die folgende Aufführung am 26. Oktober 2024 sind bereits ausver­kauft. Weitere Möglich­keiten, das Stück zu sehen, gibt es am 26. und 29. November 2024 sowie am 2. und 18. Dezember 2024.

Stephan Lammel

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