Jugendliche ziehen ins Hotel Ambiente
Veröffentlicht am Mittwoch, 17. Februar 2016
Anfang Januar dieses Jahres hat die Diakonie-Stadtmission Dresden das ehemalige Hotel Ambiente an der Meusegaster Straße von dessen Eigentümer übernommen. Ab nächsten Monat soll das Haus drei Wohngruppen mit insgesamt 28 Jugendlichen beherbergen.
Niedersedlitz. Anfang Januar dieses Jahres hat die Diakonie-Stadtmission Dresden das ehemalige Hotel Ambiente an der Meusegaster Straße von dessen Eigentümer übernommen. Ab März wird das Haus drei Wohngruppen mit 28 Jugendlichen beherbergen, die aus ganz verschiedenen Gründen vorübergehend oder dauerhaft nicht bei ihren Familien leben können. Die Diakonie betreut in Dresden damit an insgesamt fünf Standorten zwölf Wohngruppen, in denen durchschnittlich acht Kinder leben. Zum einen gehe es darum, ihnen ein stabiles und geregeltes Lebensumfeld zu schaffen. Sie gehen zur Schule und haben Hobbys, wie jedes andere Kind auch. »Wenn es nach uns ginge, so würden die Kinder nicht bis zu ihrem 18. Lebensjahr in unseren Wohngruppen leben. Wir sind sehr daran interessiert, dass die Kinder möglichst wieder in ihr familiäres Umfeld zurückgehen können«, erklärt Reinhard Fries, Leiter der Abteilung Kinder, Jugend und Familie der Diakonie. Daher arbeiten sie auch eng mit den Eltern zusammen, versuchen Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden. Entscheidend für den Erfolg sei aber auch die Bereitschaft der Eltern mitzuarbeiten. Neben der Rückkehr zu den Eltern, sind auch familienähnliche Lösungen denkbar, indem nahe Familienangehörige das Kind bei sich aufnehmen können.
Die Unterbringung bei Pflege- oder Gasteltern sind weitere Möglichkeiten. Eher selten käme es vor, dass Heranwachsende von sich aus zum Jugendamt gehen, mit der Bitte außerhalb der Familie leben zu dürfen. Aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen werden erstmals in den Wohngruppen an der Meusegaster Straße deutsche Jugendliche und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gemeinsam leben. »Wir freuen uns auf diese Herausforderung. Die Jugendlichen aus den hiesigen Familien benötigen zum Teil andere Hilfestellungen als die geflüchteten Minderjährigen«, so Reinhard Fries weiter. Er möchte mit seinem Team aus 20 Pädagogen dabei helfen, dass sich die Flüchtlinge schnell in unsere Gesellschaft integrieren. Neben Deutschkursen geht es auch darum, ihnen unsere Lebensweise, Kultur sowie Regeln nahezubringen. Mit den Nachbarn, die im Umfeld dieses Gebäudes leben, sind die Mitarbeiter in gutem Kontakt. Sie haben ihnen ihr Projekt vorgestellt und laden sie noch Ende Februar zu einem nachbarschaftlichen Kennlerntreffen in das bezugsfertige Haus ein.