Jugendarbeit in Prohlis trotz Corona
Veröffentlicht am Sonntag, 31. Mai 2020
Wochenlang hatten die Kinder- und Jugendtreffpunkte geschlossen. Wie haben die Sozialpädagogen in der Zeit die Heranwachsenden betreut? Was passiert derzeit in den Jugendhäusern?
Nach rund acht Wochen darf seit Mitte Mai auch die offene Jugendarbeit wieder anlaufen. Wie haben in Prohlis die Jugendarbeiter und Sozialpädagogen den Kontakt zu ihren Klienten gehalten? Was ist nun wieder möglich?
Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Mobilen Jugendarbeit Dresden Süd e. V. waren auch in der Zeit vor der Lockerung im Stadtteil unterwegs, haben sich einen Überblick verschafft, wenn auch mit minimalem Jugendkontakt. Im Gebiet um den Otto-Dix-Ring haben sie eine Nachbarschaftshilfe „Jung hilft Risikogruppen“ angeregt und waren die ganze Zeit digital und in Krisensituationen auch analog für die Jugendlichen da. Jetzt können sie wieder intensiver auf der Straße mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen. Sehr optimistisch blicken sie dabei in die Zukunft und stellten einen Antrag für eine Jugendbegegnung im Oktober in Griechenland, die zusammen mit einer türkischen, kroatischen, österreichisch, griechischen und spanischen Gruppe zum Thema „Flüchtlingskrise in Griechenland“ stattfinden soll. Das wäre die dritte dieser Art.
Jugendhaus »Game«
Die Sozialarbeiter des Jugendhauses »Game« waren in der Zeit der Kontaktbeschränkungen als Ansprechpartner vor Ort, haben akute Einzelfallberatungen durchgeführt und nutzten die sozialen Medien zum Kontakthalten. Nun können auch die Skateranlagen neben dem Jugendhaus wieder genutzt werden. Seit Mitte Mai hat der offene Treff des Jugendhauses „Game“ dienstags und mittwochs zwischen 13 und 17 Uhr geöffnet, unter Einhaltung der entsprechenden Abstands- und Hygieneregeln. Bis zu fünf Personen dürfen sich dazu gleichzeitig im Clubraum aufhalten. Mit maximal fünf Personen findet montags von 14 bis 16 Uhr Skateboardtraining statt. Außerdem verleiht das Team des Jugendhauses Spielutensilien für draußen sowie BMX-Räder, Scooter und Skateboards inklusive Schutzausrüstung.
Familientreff Mareicke
Kreativität bewies auch das Team des Kinder- und Familientreff Mareicke während der Schließung seines Hauses. „Wir haben mit Eltern und Kindern telefoniert und kamen im Hof auch persönlich mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen ins Gespräch“, erzählt Sozialarbeiterin Katharina Wenzel. Bei Bedarf haben sie Hausaufgaben ausgedruckt. Am „Mareicke to go“- Stand lagen u. a. Spiele, Ausmalbilder, Rätsel, Tischspiele, Kreisel, Stifte, Schreibblöcke, Bücher, Zeitschriften und Informationsmaterial u. a. zu den Themen Kinderrechte oder Hygienestandards. Die Ehrenamtler der Mareicke nähten Mund-Nasen-Bedeckungen und gaben, so es möglich war, digital Lernhilfe. Der „Mareicke to go“-Stand bleibt bestehen. Es gibt nun wieder zahlreiche Angebote im Haus und Hof. Neben dem freien Spiel im Treff gibt es dienstags und mittwochs Kreativangebote mit maximal drei Teilnehmern gleichzeitig. Angeboten wird „Homeschooling“. Dafür werden Computer, Internet und Material zur Verfügung gestellt.