Integrationslotsen für Flüchtlinge
Veröffentlicht am Mittwoch, 17. August 2016
Deutschlandweit hat der Malteser Hilfsdienst mit den »Integrationslotsen« ein neues Projekt ins Leben gerufen, das die Asylbewerber und Geflüchteten dabei unterstützen soll, sich in ihrer neuen Heimat einzuleben. Seit Juli dieses Jahres ist das Projekt auch in Dresden angelaufen.
Deutschlandweit hat der Malteser Hilfsdienst mit den »Integrationslotsen« ein neues Projekt ins Leben gerufen, das die Asylbewerber und Geflüchteten dabei unterstützen soll, sich in ihrer neuen Heimat einzuleben. Seit Juli dieses Jahres ist das Projekt auch in Dresden angelaufen.
Derzeit betreut der Malteser Hilfsdienst zwei Übergangswohnheime für Flüchtlinge in der Landeshauptstadt. Eines davon ist die ehemalige Schule an der Boxberger Straße, wo etwa 180 Flüchtlinge leben.
Während einige von Beginn an in dieser Unterkunft wohnen und auf den Bescheid zu ihrem Asylverfahren warten, sind andere längst wieder ausgezogen und neue Bewohner kommen dazu. Bereits im April dieses Jahres hat Julian Klingenberg ein Gartenprojekt in der Unterkunft Boxberger Straße begonnen. Der 28-Jährige studiert in Holland Gartenbau und Wirtschaft und absolviert in Dresden ein Erasmus-Semester an der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Einmal pro Woche trifft er sich mit den Bewohnern, um gemeinsam zu gärtnern. So haben sie begonnen, in den Innenhöfen der Schule Blumen anzupflanzen oder entsprechende Samen auszusäen. Aber auch Kräuter- sowie Gemüsebeete sind entstanden. »Zwei oder drei der Flüchtlinge sind immer dabei. Andere machen spontan mit. Wir haben gemeinsam Ideen entwickelt, was die Bewohner anpflanzen möchten. Einer von ihnen hat das regelmäßige Gießen der Pflanzen übernommen«, erzählt der Gartenbau-Student. Ende Juli begannen sie, gemeinsam ein Hochbeet zu bauen, ebenfalls auf Wunsch der Bewohner. Einige Teilnehmer hatten zu Hause selbst einen Garten, bringen entsprechende Erfahrungen mit. »Die Flüchtlinge haben mir gezeigt, wie sie zu Hause Pflanzen angebaut haben. So konnte ich auch von ihnen etwas lernen.«
Das Gärtnern kann dazu dienen, dass Flüchtlinge eine sinnvolle Aufgabe übernehmen, Struktur in ihren Alltag bekommen und die deutsche Sprache lernen. Es leistet aber auch einen Beitrag dazu, bei der Arbeit im Grünen einen seelischen Ausgleich zu finden.
Nachfolger gesucht
Noch bis Ende August wird Julian Klingenberg mit den Flüchtlingen Beete anlegen. Dann geht er zurück nach Holland. Nun sucht er einen Nachfolger, der sein Projekt fortführt und noch mehr Bewohnern die Freude am Gärtnern vermittelt. Das kann eine Aufgabe für einen ehrenamtlichen Integrationslotsen sein, der sich im gärtnerischen Bereich auskennt.
Solche und ähnliche Projekte könnten dazu beitragen, dass Flüchtlinge ihre Fähigkeiten sinnvoll einbringen und dazu motiviert werden, sich in dieser Richtung beruflich zu orientieren. Auch bei entsprechenden Behördengängen oder Arztbesuchen benötigen Flüchtlinge Hilfe, egal ob sie noch in einer Gemeinschaftsunterkunft oder bereits in einer eigenen Wohnung leben.
Ehrenamtliches Engagement
Wer sich vorstellen kann, ehrenamtlich solche und ähnliche Aufgaben zu übernehmen, meldet sich bei Claudia Friedrich unter der Rufnummer (0351) 4355540 oder per Mail an claudia.friedrich@malteser.org.
Kleiderspenden
Aktuell würden sich die Mitarbeiter und Bewohner außerdem über warme Männersachen für Herbst und Winter sowie Bettlaken freuen. Spenden können direkt in der Unterkunft Boxberger Straße abgeben werden.
Stichworte
Kontakt & weitere Infos
Telefon: 0351 435554
claudia.friedrich@malteser.org
malteser.org