Integration – ein gegenseitiges Geben und Nehmen

Veröffentlicht am Freitag, 19. Februar 2016

Seit ein paar Monaten findet ein Sprachtreff statt, den die Initiative Laubegast ist bunt ins Leben gerufen hat. Einheimische und Flüchtlinge sind eingeladen, in gemütlicher Runde miteinander ins Gespräch zu kommen. Es ist mehr als ein Deutschkurs, obwohl in kleinen Gruppen Deutsch gelernt wird.

Der Sprachtreff bietet die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre die Deutschkenntnisse zu verbessern. Foto: Trache

Der Sprachtreff bietet die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre die Deutschkenntnisse zu verbessern.

Foto: Trache

Es geht recht lebhaft zu am Diens­tag­nach­mittag in den Räumen der Chris­to­phorus-Kirche in Laubegast. Seit ein paar Monaten findet ein Sprach­treff statt, den die Initiative »Laubegast ist bunt« ins Leben gerufen hat. Einhei­mische und Flücht­linge sind einge­laden, in gemüt­licher Runde mitein­ander ins Gespräch zu kommen. Es ist mehr als ein Deutschkurs, obwohl in kleinen Gruppen Deutsch gelernt wird. Viele Familien mit Kindern gehören zu den regel­mä­ßigen Besuchern. Mit den Jüngsten spielen und puzzeln die ehren­amt­lichen Helfer. Anhand von Bilder­bü­chern bringen sie auch den Kleinen die ersten deutschen Worte bei. Kaffee, Tee und Kekse gehören bei jedem Treff auf den Tisch. Ab und zu kochen die Flücht­linge Kulina­ri­sches aus ihrer Heimat. »Begonnen haben wir mit einem Flüchtling. Doch inzwi­schen hat sich der Treff herum­ge­sprochen und ist jeden Dienstag gut besucht«, so Claus Dethleff, Koordi­nator des Netzwerkes. »Mit unserer Initiative konnten wir schon eine Reihe von Flücht­lingen bei der Integration in unsere Gesell­schaft unter­stützen.«

Das reicht von der Hilfe bei der Wohnungs­suche, der Wohnungs­ein­richtung mit Hilfe von Spenden, der Begleitung zu Ämtern und der erfolg­reichen Unter­stützung bei der Praktika- oder Ausbil­dungs­suche. Dabei nutzt er ein immer größer werdendes Netzwerk. Neben dem Sprach­treff organi­siert die Initiative zurzeit zweimal pro Woche Deutsch­kurse. Sobald die Flücht­lings­un­ter­kunft im ehema­ligen Hotel »Prinz Eugen« eröffnet ist, werden zwei weitere Deutsch­kurse hinzu­kommen. Samstags geht es sportlich zu. In einer Turnhalle in Laubegast stehen dabei Fußball und Basketball auf dem Programm. Auch dieses Angebot wird rege genutzt. »Wir sind darauf vorbe­reitet unsere Angebote auszu­bauen, sobald die Flücht­linge im ›Prinz Eugen‹ einge­zogen sind«, erläutert Claus Dethleff. Für den 21. Februar 2016 ist ein Nachbar­schaftsfest geplant. Einzig mit ihrer Fahrrad­werk­statt ist die Initiative noch nicht so recht glücklich. „Die Betreuer und das entspre­chende Material sind vorhanden. Leider haben wir bisher noch keine Räumlich­keiten finden können“, bedauert der engagierter Koordi­nator. Die Arbeit mit dem Flücht­lingen, die sich entwi­ckelnden sozialen Kontakte beflügeln Claus Dethleff trotz einigen Gegen­windes, den er aufgrund seines Engage­ments auch erfährt. »Es ist ein gegen­sei­tiges Geben und Nehmen.« So hat inzwi­schen einer der Flücht­linge, der zunächst in einem der Kurse Deutsch lernte, es übernommen, inter­es­sierten Mitstreitern der Initiative Arabisch beizu­bringen. »Es ist toll, dieses Mitein­ander zu erleben. Aber zu einer erfolg­reichen Integration gehört natürlich auch, dass wir die Regeln und Werte unserer Gesell­schaft vermitteln«, so Claus Dethleff. Im Zweifelsfall hat er auch das deutsche Grund­gesetz in arabi­scher Sprache parat. Einige Flücht­linge, die inzwi­schen einen Aufent­halts­titel haben, entscheiden sich ganz bewusst dafür, in Dresden zu bleiben. Ein Zeichen, dass die Integra­ti­ons­arbeit von »Laubegast ist bunt« erste Erfolge aufweisen kann.

Claudia Trache

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Kontakt & weitere Infos

www.laubegast-ist-bunt.de

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