Hotel »Prinz Eugen« wird Übergangsheim
Veröffentlicht am Mittwoch, 9. Dezember 2015
94 Flüchtlinge sollen bis Ende des Jahres eine Unterkunft im Hotel »Prinz Eugen« an der Gustav-Hartmann-Straße erhalten. Schon vor einem Jahr hatte die Stadt das Hotel als Übergangsheim eingeplant. Inzwischen hat die städtische GmbH Stesad das Gebäude erworben und an die Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen vermietet.
Laubegast. 94 Flüchtlinge sollen bis Ende des Jahres eine Unterkunft im Hotel »Prinz Eugen« an der Gustav-Hartmann-Straße erhalten. Schon vor einem Jahr hatte die Stadt das Hotel als Übergangsheim eingeplant. Aber der damalige Eigentümer zog sein Angebot zurück, das Objekt der Stadt als Flüchtlingsunterkunft anzubieten. Doch inzwischen hat die städtische GmbH Stesad das Gebäude erworben und an die Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen vermietet.
Die Betreibung des Heimes übernimmt das Deutsche Rote Kreuz. Dem Heimleiter stehen dabei zwei Sozialarbeiter zur Seite. Ein Wachdienst wird rund um die Uhr vor Ort sein. Über diese Fakten informierte Mitte November Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Kaufmann in einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Staatsoperette. Danach stellte sie sich den Fragen und Anmerkungen des Publikums, unterstützt von weiteren Vertretern der Stadtverwaltung, der Polizei sowie dem Netzwerk »Laubegast ist bunt«. Die Zuhörer interessierte, ob die 94 Flüchtlinge »nur allein stehende Herren« sein werden. Die Antwort, man könne dazu zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage treffen, da auch die Stadt Dresden meist erst 24 Stunden vorher erfahre, welche Flüchtlinge kämen, rief im Publikum Gelächter hervor. »Sie wollen es uns nicht sagen«, war die Überzeugung eines größeren Teils der Anwesenden. Da ließ die Wortmeldung einer Frau aus dem Publikum aufhorchen, die erzählte, wie sie sich trotz eigener Ängste und Vorbehalte entschloss, das Erstaufnahmelager in Heidenau zu besuchen und sich als Helferin zu engagieren. Sie habe dort ausschließlich positive Erfahrungen mit den Flüchtlingen gemacht. Auch sie bestätigte, dass die Neuankömmlinge oft nicht wüssten, wohin der Bus sie bringt, wenn sie das Erstaufnahmelager verlassen. Sie bestärkte die Anwesenden darin, den Mut zu haben und Kontakte mit Flüchtlingen zu suchen, um eigene Erfahrungen zu sammeln. In ähnlicher Weise lud Claus Dethleff, Koordinator von »Laubegast ist bunt«, das Publikum ein, auf die neuen Mitbewohner zuzugehen, sie kennenzulernen, aber ihnen auch zu sagen, was für ein Verhalten von ihnen erwartet wird.
Verschiedene Wortmeldungen betraf das Thema »Sicherheit«. Einmal mehr bekräftigte die Polizei, dass es keinen Zusammenhang zwischen der aktuellen Flüchtlingssituation und der Kriminalität gäbe. Einige Anwesenden stellten den Wahrheitsgehalt dieser Aussage in Frage. »Ich nehme es zur Kenntnis, glaube es aber nicht«, so ein Vater, der sich um die Sicherheit seiner Tochter sorgt. Ein gewisser Politikfrust war nicht zu überhören. Man solle die Menschen nicht länger an der Nase herumführen und Klartext reden. »Wie begegne ich Flüchtlingen?« fragen sich andere ganz konkret. »Keiner hat sich die jetzige Situation gewünscht«, so ein Herr im Publikum. Er appellierte an die Anwesenden, die Arbeit der Polizei und Helfer zu unterstützen.