Historischer Glockenturm saniert
Kirchgeläut der Hoffnungskirche wieder eingeweiht
Veröffentlicht am Dienstag, 9. Juli 2019
Die Hoffnungskirche in Löbtau hat wieder ihr Glockengeläut. Der sanierte frei stehende Glockenturm wurde am Montag, 7. Juli 2019, feierlich eingeweiht. Nach einem Blitzschlag Mitte 2017 war das Geläut verstummt.
Löbtau. Am Montag, 7. Juli 2019 wurden die Glocken der Hoffnungskirche mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht. Die Räume des Dachgeschosses des Kirchengebäudes wurden zudem nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen ebenfalls wieder in Dienst genommen. Ab sofort bieten die neu gestalteten und möblierten Gemeinderäume ein einladendes und ansprechendes Umfeld für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, musikalische Kreise und viele mehr.
Die Glocken der Evangelisch-Lutherischen Hoffnungskirche an der Löbtauer Clara-Zetkin-Straße waren seit Mitte 2017 nach einem Blitzschlag gänzlich verstummt. Dach und tragende Balken wurden damals beschädigt, die Läutetechnik zerstört. Hinzu kam, dass bereits große Bereiche des Turms, der als Teil des Gebäude-Ensembles der Hoffnungskirche unter Denkmalschutz steht, baufällig geworden waren. Zuletzt konnte nur noch eine Glocke geläutet werden.
Das Regionalkirchenamt hatte daher gemeinsam mit einem Statikbüro ein Sanierungskonzept erarbeitet. Demnach wurden der massive Betonunterbau, das Dach und die hölzerne Stützen-Riegel-Konstruktion grundhaft instandgesetzt und teilweise ersetzt sowie die Fassade neu gestaltet. Auch das Geläut selbst war zu sanieren, Glockenjoche und Läutetechnik zu erneuern.
Eine der drei Glocken wurde ersetzt. Rund 130.000 Euro kostete die Baumaßnahme. Neben Zuschüssen der Landeskirche sowie Geldern von der Versicherung trägt einen Teil die Gemeinde über Spenden. Jedoch ist die benötigte Summe noch nicht vollständig beisammen. Wem ein regelmäßiges Geläut am Herzen liegt, kann sich hier gern noch engagieren, informiert Pfarrer Walter Lechner.
Die 1915 gegründete Hoffnungskirchgemeinde errichtete von 1935 bis 1936 nach Entwürfen des Dresdner Architekten Rudolf Kolbe das Gemeindehaus. Daneben war eine Kirche mit 1.200 Sitzplätzen geplant, für die bereits 1937 von der Glockengießerei Franz Schilling Söhne, Apolda, ein tontiefes Dreiergeläut gegossen wurde. Zum Neubau der Kirche kam es nicht, sodass fortan der Saal als Gottesdienstraum genutzt wurde – seit 1961 offiziell als Hoffnungskirche bezeichnet. Die für den hohen Turm des Neubaus gedachten Glocken wurden dann im stählernen Glockenstuhl in einem eigens errichteten Glockentürmchen aus massivem Erdgeschoss und aufgesetzter Holzkonstruktion aufgehängt.
Der freistehende Turm und die damals noch bronzenen Glocken wurden am 9. Mai 1937 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurden 1941 die beiden größeren Glocken zum Einschmelzen abgeholt und gingen so verloren. 1948 konnte die Hoffnungskirche zur verbliebenen Bronzeglocke (Taufglocke) Stahlglocken aus der ausgebrannten Johanneskirche dazu erhalten.