Maler und Grafiker Rudolf Nehmer (1912 1983)

Grabstätten auf dem Heidefriedhof Dresden

Veröffentlicht am Donnerstag, 11. Mai 2017

Zur Erinnerung an den Dresdner Maler und Grafiker Rudolf Nehmer. Nehmer war Mitbegründer der Künstlergemeinschaft »Das Ufer – Gruppe 47«.

Familiengrab Nehmer. Repro/Foto: Autor

Familiengrab Nehmer.

Foto: Auto

Nach dem Besuch einer privaten Kunst­schule und dem der Kunst­aka­demie Dresden hatte sich der am 19. Mai 1912 als Sohn eines Böttger­meisters in Bobersberg b. Crossen (Oder) geborene Maler und Grafiker Rudolf Nehmer 1936 freischaffend in Dresden nieder­ge­lassen.

Aus dem Zweiten Weltkrieg zurück­ge­kehrt, in dem er als Soldat an der Westfront und in Dänemark gedient hatte, war Rudolf Nehmer Mitbe­gründer der Dresdner Künst­ler­ge­mein­schaft »Das Ufer – Gruppe 47« und gehörte damit zu den »Künstlern der ersten Stunde«.

Während ihres sechs­jäh­rigen Bestehens arbei­teten in ihr bis zu 40 Maler und Grafiker, unter ihnen auch Hans und Lea Grundig, Rudolf Bergander und Otto Griebel. Bis zur Neuor­ga­ni­sation der Gruppe 47 im Verband Bildender Künstler im März 1952 wurden von ihr eine Vielzahl von Ausstel­lungen in Museen und öffent­lichen Kunst­instituten, Kunst­aus­stel­lungen in Betrieben und Schulen, populär-wissen­schaft­liche Vorträge sowie Führungen und Diskus­sionen durch­ge­führt.

Rudolf Nehmer trug, so das ND vom 18. Mai 2002, mit »seinen poetisch-gleich­nis­haften Still­leben und hervor­ra­genden Bildnissen wesentlich zur Dresdner Kunst­ent­wicklung nach 1945 bei«.
»Anfang der 1970er Jahre sorgte er mit seinem Bild Orbis Pictus (Galerie Neue Meister Dresden) für Furore. Es wurde auf der VII. Kunst­aus­stellung der DDR 1972/73 in Dresden von den Besuchern zum belieb­testen Gemälde gekürt, so dass ihn die offizielle Kunst­kritik schließlich als einen wichtigen Neuerer der Still­le­ben­ma­lerei anerkannte.“ (in: Sonder­aus­stellung anlässlich seines 100. Geburts­tages im Vineta-Museum Barth, November 2013 bis Juni 2014).

Rudolf Nehmer, dem 1962 der Martin-Andersen-Nexö-Kunst­preis der Stadt Dresden verliehen wurde und der 1977 den Kunst­preis der DDR erhalten hatte, starb am 12. Juli 1983. Auf dem Dresdner Heide­friedhof fand er seine letzte Ruhestätte.

Das kleine 1949 vom ihm gebaute Atelier an der Neuländer Straße in Trachau, in dem viele Jahre seine Schwester und deren Tochter gewohnt hatten, ist noch erhalten. Rudolf Nehmer selbst war um 1952/53 zunächst nach Strehlen und 1964 nach Klotzsche verzogen. Hier ist auch eine Straße nach ihm benannt.

Klaus Brendler

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