Grabstätten auf dem Dresdner Heidefriedhof
Schriftsteller Max Zimmering (1909–1973)
Veröffentlicht am Donnerstag, 22. März 2018
Zu den bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten, die ihre letzte Ruhe auf dem Heidefriedhof gefunden haben, zählt der Schriftsteller und kommunistische Funktionär Max Zimmering. Für sein Schaffen erhielt er 1969 den Nationalpreis der DDR. Acht Schulen in Dresden tragen seinen Namen.
Der aus einem jüdischen Elternhaus stammende Max Zimmering wurde am 16. November 1909 in Pirna geboren. In Dresden besuchte er die Volksschule, das Gymnasium sowie die Oberrealschule und begann anschließend eine Lehre als Schaufensterdekorateur. Wegen gewerkschaftlicher Arbeit wurde er vorzeitig entlassen.
Max Zimmering, vom zehnten bis achtzehnten Lebensjahr Mitglied der jüdischen Jugendbewegung, trat 1928 in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands ein und begann kurze Prosaarbeiten und Gedichte für die »Arbeiterstimme« in Dresden, die »Arbeiter Illustrierte Zeitung« sowie die »Roten Fahne« in Berlin zu schreiben. 1929 wurde er Mitglied der KPD und Gründungsmitglied des Bunds proletarisch-revolutionärer Schriftsteller in der Stadt Dresden. Der Machtantritt der Nationalsozialisten im März 1933 veranlasste Max Zimmering zu emigrieren. »Erst 1946 kehrte er nach Dresden zurück und leistete als Mitglied und Funktionär zahlreicher Gremien und Verbände im In- und Ausland eine umfangreiche kulturpolitische Arbeit.« (Sächsische Biografie, Manfred Altner, 2007) Ab 1964 bis zu seinem Tod lebte Max Zimmering als freier Schriftsteller. Er starb am 15. September 1973 in Dresden, auf dem Heidefriedhof wurde er bestattet.
Aus seiner Feder stammen sowohl Kinder- und Jugendbücher wie »Buttje Pieter und sein Held« (1951), »Die Jagd nach dem Stiefel« (1953) oder »Li und die Roten Bergsteiger« (1967) als auch Gedichte, Lieder und der Roman »Phosphor und Flieder«.
Für sein Schaffen erhielt er 1953 den Heinrich-Mann-Preis, 1958 den Heinrich-Heine-Preis und 1969 den Nationalpreis der DDR. Acht Schulen in Dresden und Umgebung trugen seinen Namen, und die Stadt Pirna verlieh ihm 1971 die Ehrenbürgerwürde.
Anmerkung: Nach dem Bombeninferno vom 13. Februar 1945 war der bereits 1937 geplante Ehrenhain auf dem Heidefriedhof zur letzten Ruhestätte Tausender Dresdner oder durchreisender Flüchtlinge geworden. Die Asche der am Altmarkt verbrannten Toten wurde ebenfalls hierher gebracht. Auf einer weithin sichtbaren, mauerartigen Stele sind zum »Gedenken der Opfer des Luftangriffs auf Dresden am 13./14.Februar 1945« die Worte Max Zimmerings zu lesen: »Wie viele starben? Wer kennt die Zahl? An deinen Wunden sieht man die Qual der Namenlosen, die hier verbrannt im Höllenfeuer aus Menschenhand.«