»Haus an der Hertzstraße« feierlich eingeweiht
Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung ist bezugsfertig
Veröffentlicht am Donnerstag, 9. März 2017
Nach 20 Monaten Bauzeit hat die Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung »Altleuben 10« ein neues Wohnhaus eingeweiht. 48 Menschen erhalten hier ein neues Zuhause, 33 Wohnungen sind rollstuhlgerecht eingerichtet worden.
Leuben. Die Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung »Altleuben 10« der Cultus gGmbH ist um ein weiteres Haus reicher. Nach 20-monatiger Bauzeit war das »Haus an der Hertzstraße« Mitte Januar bezugsfertig. 40 Bewohner wechselten aus dem sanierungsbedürftigen Haus H in das moderne, helle Gebäude. In der Zukunft sollen im dann modernisierten Haus H geistig behinderte Senioren ein neues Zuhause finden.
Matthias Merkel ist einer der ehemaligen Bewohner des Hauses H. Der 51-Jährige lebt seit 17 Jahren in Altleuben 10. Er ist richtig stolz auf sein neues Zimmer mit dem großzügigen, hellen Bad. Auf jedem der drei Ebenen des Hauses wohnen 16 Personen, in zwei Wohngruppen mit acht Bewohnern. Jeder hat ein eigenes Zimmer. In jedem Wohnbereich gibt es einen Gemeinschaftsraum. 33 Wohneinheiten sind rollstuhlgerecht ausgebaut. Zusätzlich werden in einem intensivpädagogischen Wohnbereich acht schwerstverhaltensauffällige Menschen mit geistiger Behinderung von 13 Fachkräften betreut. »Unser Ziel ist es, auch diesen Bewohnern so viele soziale Kompetenzen zu vermitteln, dass sie in offene Wohnbereiche umziehen und in einer geschützten Werkstatt arbeiten können«, erzählt Petra Piek, sozialpädagogische Leiterin der Einrichtung.
Der Standort Altleuben 10 hat eine lange Geschichte. 1883 wurde im früheren Gut die Bezirksarmenanstalt Leuben eröffnet. Seit 1981 ist diese Einrichtung ein psychiatrisches Pflegeheim. »Unsere Wohnstätte ist in Leuben fest integriert. Unsere Bewohner gehören ganz einfach zum Stadtteilbild«, so Petra Piek, seit 16 Jahren in Altleuben 10 als Sozialpädagogin tätig. Es gibt zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten für Bewohner und Anwohner, zum Beispiel bei den Festen, die regelmäßig auf dem Gelände stattfinden. Im eigenen Café, das vom Luby-Service betrieben wird, kommen auch Leubener zum Mittagessen, sitzen gemeinsam mit den Anwohnern an einem Tisch und kommen miteinander ins Gespräch. Auch der SB-Waschsalon in der Wohnstätte wird nicht nur von den Bewohnern sondern auch von vielen Leubenern gern genutzt.
Die Sächsische Aufbaubank förderte den Ersatzneubau mit 3,7 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt Dresden beteiligte sich mit 300.000 Euro. Die restlichen Baukosten trägt die Cultus gGmbH aus Eigenmitteln.