Traditions-Chor Hanns Eisler sucht Nachwuchs

Veröffentlicht am Donnerstag, 1. Juni 2017

Aus dem 1970 gegründeten Betriebschor wurde später der Hanns-Eisler-Chor. Drei Gründungsmitglieder singen noch heute hier mit. Gesucht wird Verstärkung, vor allem an männlichen Stimmen fehlt es...

Wer sind die neuen Sängerinnen und Sänger? Foto: PR

Wer sind die neuen Sängerinnen und Sänger?

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Helle klare Stimmen erklingen immer dienstags von 19 bis 21 Uhr im Probenraum im Keller der Prohliser Kirche. Die Freude am Singen ist den Mitgliedern anzusehen. Die Männer­stimmen sind deutlich, dennoch nur vereinzelt zu hören. Daher ist der Hanns-Eisler-Chor besonders auf der Suche nach neuen männlichen Mitgliedern, die Freude am Singen haben, gewisse Grund­kennt­nisse mitbringen und mehrstimmig singen können. Andreas Schlechte ist einer von derzeit sechs Sängern im über 40 Stimmen starken Chor. Er hat vor elf Jahren die Freude an der Musik wieder­ent­deckt, ist auf den Hanns-Eisler-Chor aufmerksam geworden und kam eines Tages einfach zu einer Probe. Seitdem ist der inzwi­schen 51-Jährige dabei, schätzt den familiären Umgang mitein­ander, die gemein­samen wöchent­lichen Proben, die regel­mä­ßigen Auftritte, aber auch das einmal im Jahr statt­fin­dende Proben­wo­chenende in Bahratal. »Es macht Spaß, ist aber auch sehr anstrengend«, erzählt er. Für beides sorgt Chorlei­terin Christel Rabisch. Die freischaf­fende Musik­erzie­herin leitet bereits seit 30 Jahren den Hanns-Eisler-Chor.

Das gesellige Beisam­mensein kommt aber auch nicht zu kurz. In der Sommer­pause treffen sich die Chormit­glieder abwech­selnd in einem Garten ihrer Mitstreiter. Schwatzen, Grillen, aber auch gemeinsam singen.

Gegründet wurde das Ensemble 1970 als Betrieb­schor des VEB Schleif­körper-Union an der Lohrmann­straße. Drei Gründungs­mit­glieder sind heute noch im Chor aktiv dabei. Das älteste Mitglied ist stolze 85 Jahre, das jüngste 38 Jahre jung. »Unser Ziel ist es, Volks­lieder aus verschie­denen Ländern am Leben zu erhalten«, erläutert die Chorlei­terin. Aber auch Kunst­lieder, Wander­lieder und geist­liches Liedgut gehörten zum Reper­toire des Ensembles. Die Sänge­rinnen und Sänger finden ihre Lieder in Büchern, im Internet oder lernen sie bei gemein­samen Projekten mit befreun­deten Chören kennen. Seit vielen Jahren pflegen sie unter anderem eine Partner­schaft mit einem Salzburger Männerchor. Etwa aller zwei Jahre besuchen sich die Chöre gegen­seitig und treten dann gemeinsam auf. Aber auch mit dem Prohliser Kirchenchor bestehen gute Kontakte. Im Sommer treffen sie sich häufig zu einem gemein­samen Open-Air-Singen.

Pfingstsingen am 4. Juni

Wie kommt es eigentlich zur Bezeichnung »nettester Chor Dresdens«? „Nach einem Konzert sind irgendwann zwei ältere Damen auf uns zugekommen und meinten, sie seien schon auf vielen Konzerten gewesen, aber unser Chor sein ganz besonders nett“, erinnert sich Andreas Schlechte. Am 4. Juni ist der Hanns-Eisler-Chor von 10 bis 12 Uhr beim Pfingst­singen im Seifers­dorfer Tal zu erleben. Inter­es­senten, die sich dem Chor anschließen möchten, kommen einfach dienstags zu einer Probe vorbei. Chorlei­terin Christel Rabisch hört sich den Gesang der Inter­es­senten an, um ihn beurteilen zu können.

Claudia Trache

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www.eisler-chor-dresden.de

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