Gruna – Ort in der grünen Aue
Veröffentlicht am Freitag, 24. Januar 2020
Vor 650 Jahren wurde das Dorf Gruna zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm wird das Jubiläum das ganze Jahr über gewürdigt.
Wie alt der Stadtteil Gruna ist, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Schon 1309 legten deutsche Siedler hier einen Landgraben an, eine erste urkundliche Erwähnung datiert von 1370. So verweisen die Autoren Annette Dubbers und Harry Kranz in ihrem Buch zur Stadtteilgeschichte auf eine Erwähnung des Ortes »Gruhnow« im »Register des heiligen Kreuzes« zu Dresden im Jahr 1370. Somit ist Gruna also mindestens 650 Jahre alt. Ein Anlass für die Interessengemeinschaft »In Gruna Leben«, gemeinsam mit vielen Akteuren in diesem Jahr zu einem Veranstaltungpfad durch das Jahr des Ortsjubiläums einzuladen. Dabei steht jeder Monat unter einem bestimmten Thema, immer unter dem Aspekt des nachbarschaftlichen Zusammenlebens.
Zum Auftakt im Januar hieß es »Monat des Beginnens und Erwachsens«. Im ErzählCafé am Montag, 13. Januar 2020, ging es um erste Besiedlungen in dem einst sumpfigen Gelände und um die Entwicklung des Dorfes in der grünen Aue mit seinen fruchtbaren Äckern und Weiden zu dem Dresdner Stadtteil, wie wir ihn kennen. Der heutige Findlingsbrunnen verweist auf die Tradition des früheren Dorfbrunnens. Er ist ein beliebter Anziehungs- und Treffpunkt und soll unbedingt erhalten werden, so der Tenor der Gäste. In Zusammenarbeit mit seinem Erbauer Eberhard Wolf wird gerade eine Chronik zum Brunnen zusammengestellt.
Das ist nur eines der vielen Vorhaben in diesem Jahr, über die Dr. Peter Müller berichtete.
Tradition hat das Friedenscafé im Gemeindehaus, zu dem am Mittwoch, 12. Februar 2020, 14 Uhr, unter dem Thema »Friede den Hütten« eingeladen wird.
Anfang April ist eine Anwohnerwerkstatt zur Bürgerselbstorganisation und -mitbestimmung angedacht, ein Rundgang mit der AG Ortsgeschichte und einem mobilen NachbarschaftsCafé. Der Monat Mai steht ganz im Zeichen der Nachbarschaft, am Freitag, 29. Mai 2020, wird der »Tag der Nachbarn« begangen. Höhepunkt sind ab Freitag, 18. September 2020, wieder die Grunaer Nachbarschaftstage. Diesmal u. a. mit einem Kurs mit Vorträgen zur Siedlungsgeschichte und Rundgängen zu Lieblingsplätzen in Gruna in Kooperation mit der Volkshochschule Dresden und dem Stadtführer Conrad Richter. »Im Dezember, dem ›Monat des Obdachs‹, möchten wir etwas Weihnachtsflair in Gruna zwischen Thomaskirche und ›Grüner Wiese‹/Bodenbacher Eck zaubern«, so die Organisatoren. Zu den Nachbarschaftstagen im September soll auch eine Festschrift herausgegeben werden, daran arbeiten mehrere ehrenamtliche Redakteure mit. Grunaer aus Vergangenheit und Gegenwart kommen zu Wort und werden ins Bild gesetzt. Die Broschüre soll eher ein »dynamischer Stadtteil-Ordner« werden, der immer wieder ergänzt und erweitert werden kann. Interessierte sind aufgerufen, sich mit ihren eigenen Geschichten an diesem Stadtteilbuch zu beteiligen. Dieses Mitmachen ist ein besonderes Merkmal in Gruna. Die Interessenvertretung »In Gruna Leben« und ihre Mitstreiter wollen nichts fertiges servieren, sondern das Miteinander beleben und das Umeinander-Sorgen befördern. Dabei geht es darum, die älteren Anwohner miteinzubeziehen und wohnortnahe Erlebnisse und Treffpunkte zu schaffen, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. Jeder kann seine Ideen einbringen und das nicht nur zum wöchentlichen „Dienstagtreff“, 18 Uhr, im Bürgertreff »Grunaer Aue«.