Georg Wolff – Kommunist und Aktivist der ersten Stunde
Grabstätten auf dem Dresdner Heidefriedhof
Veröffentlicht am Montag, 12. Oktober 2020
Georg Wolff gehörte 1943 zu den Initiatoren des Nationalkomitees Freies Deutschland. Sein Grab befindet sich auf dem Heidefriedhof.
Auf dem 30 Hektar großen Friedhof an der Moritzburger Landstraße befinden sich neben vielen anderen auch die letzten Ruhestätten von Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung, des antifaschistischen Widerstandskampfes und der Dresdner Stadtgeschichte. Zu ihnen zählt der am 1. Juni 1906 in Angermünde geborene Georg Wolff.
Sein Leben und Wirken wird beschrieben und gewürdigt in „Biographische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, die an Persönlichkeiten aus der Arbeiterbewegung, dem antifaschistischen Widerstandskampf und an den sozialistischen Neuaufbau erinnern“, verfasst 1976 vom Museum für Geschichte der Stadt Dresden.
Der gelernte Maschinenschlosser, seit 1926 Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Berlin, fand 1930 über den Arbeiter-Turnverein „Fichte“ den Weg zur Kommunistischen Partei Deutschlands.
Als Mitglied der Streikleitung des Berliner Metallarbeiterstreikes 1930 fristlos entlassen, ging er »…in die Sowjetunion, arbeitete als Schlosser in einem Moskauer Lampenwerk und wurde 1931 Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion«.
1937 nahm Georg Wolff am Befreiungskrieg des spanischen Volkes teil, 1939 kehrte er in die Sowjetunion (SU) zurück. »Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die SU wurde er zur Arbeit unter den deutschen Kriegsgefangenen eingesetzt.«
Georg Wolff, der 1943 zu den Initiatoren der Gründung des Nationalkomitees »Freies Deutschland« gehört hatte, kam im Mai 1945 nach Dresden. »Hier erwarb er sich um den antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau große Verdienste. […] Sein Leben endete durch einen tragischen Autounfall am 15. Mai 1948 kurz vor der Vollendung seines 42. Lebensjahres.«
In Dresden trugen von 1949 bis 1955 die Kreisparteischule der SED (ehem. Gasthof »Wilder Mann«), von 1955 bis 1990 die Bezirksparteischule der SED, Maternistraße 17, von 1953 bis 1993 die heutige Dorothea-Erxleben-Straße und von 1978 bis 1990 die 56. Grundschule, Böttgerstraße 11, seinen Namen. In Georg Wolffs Geburtsstadt Angermünde ist noch heute eine Straße nach ihm benannt.