Grabstätten auf dem St. Pauli-Friedhof

Friedrich Wilhelm Meschwitz – Forstinspektor in Dresden

Veröffentlicht am Freitag, 16. November 2018

Auf dem St. Pauli-Friedhof haben zahlreiche Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden, die sich um Dresden verdient gemacht haben. Zu ihnen zählt der 1815 in Bockau geborene Forstmeister Friedrich Wilhelm Meschwitz. An ihn erinnern eine Straße und »Meschwitz Ruh« im Prießnitzgrund.

Im Herbst 1880 wurde die Schindel-Eiche gepflanzt. Foto: Brendler

Im Herbst 1880 wurde die Schindel-Eiche gepflanzt.

Foto: Brendler

Der am 31. Januar 1815 im sächsi­schen Bockau geborene Friedrich Wilhelm Meschwitz besuchte von 1834 bis 1836 die Forst­aka­demie in Tharandt, wurde anschließend in die sächsische Forst­ver­waltung berufen und war ab 1852 als Oberförster in seinem Geburtsort Bockau tätig. Im Jahre 1861 erhielt er die Versetzung als Forst­in­spektor nach Dresden, wo er bis 1881 im Dienste des sächsi­schen Königs­hauses stand.

In dieser Zeit bewohnten er und seine Familie das 1802 gebaute Forsthaus an der Königs­brücker Straße. Es stand dort, wo 1908/1909 der Dresdner Spar- und Bauverein die »Dr.-Becker-Häuser« (Königsbrücker/Ecke Paulstraße) errichten ließ.

Friedrich Wilhelm Meschwitz, 1879 zum Forst­meister ernannt, trat 1881 krank­heits­halber in den Ruhestand und verzog in die stadtnahe Gemeinde Blasewitz. Dort ist er am 20. Oktober 1888 verstorben. Sein letzter Wohnsitz war die Sänger­straße 18, die Anfang 1960 in Louis-Braille-Straße umbenannt wurde. Im Famili­engrab auf dem St. Pauli-Friedhof fand er seine letzte Ruhestätte. Das Grab der Familie Meschwitz, in der vier seiner Kinder, er selbst und seine Ehefrau bestattet wurden, existiert nicht mehr.

Aber die auf dem St. Pauli-Friedhof stehende und zu den Gedenk­bäumen Dresdens gehörende Schindel-Eiche, die sogenannte Meschwitz-Eiche, erinnert an den Forst­meister, der sich um die Erhaltung und Erschließung der Dresdner Heide so große Verdienste erwarb.

Er hatte die Eiche 1880 anlässlich des Todes seines neunzehn­jäh­rigen Sohnes neben der bis 1960 bestehenden Grabstätte der Familie Meschwitz gepflanzt. Die damals junge Schindel-Eiche stammt aus dem Forst­bo­ta­ni­schen Garten Tharandt und ist heute die wohl größte ihrer Art in Deutschland.

Am Fuße der Eiche wurde am 18. Oktober 2013 eine Tafel einge­weiht. Sie weist nicht nur auf die Bedeutung des Baumes hin, sondern erinnert auch an Friedrich Wilhelm Meschwitz, ebenso wie die Meschwitz­straße (­Albert­stadt Dresden) und »Meschwitz Ruh« im Prieß­nitz­grund.

Klaus Brendler

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