Kritik an Benachteiligung von Frauen
Veröffentlicht am Mittwoch, 21. März 2018
Noch immer werden Frauen im gesellschaftlichen Leben benachteiligt. Zum 8. März 2018 hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf das strukturelle Lohngefälle aufmerksam gemacht und Änderungen durch die Politik angemahnt.
Die Teilzeit und der Niedriglohn – in Dresden ist beides weiblich: Noch immer sind hier 68 Prozent aller Teilzeit- und Minijobs in Frauenhand. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag am 8. März hingewiesen. Volkmar Heinrich, Geschäftsführer der NGG Dresden-Chemnitz mit Sitz im Dresdner Volkshaus am Schützenplatz, spricht von einer »Karrierefalle«. Gerade in Hotels, Restaurants und Bäckereien seien Minijobs und Teilzeit-Verträge stark verbreitet, erläutert Heinrich. Bei den rund 76.600 Teilzeit-Stellen in der Stadt würde der Frauenanteil, nach Angaben der Arbeitsagentur, sogar bei 75 Prozent liegen. »Die Kellnerin in Vollzeit ist die Ausnahme«, so Heinrich.
Wer jedoch 20 oder 25 Stunden arbeite, habe es beim beruflichen Aufstieg deutlich schwerer. Das gehe aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Danach sind für Teilzeit-Beschäftigte auch Gehaltszuwächse und Beförderungen seltener. »Bei der Bezahlung stehen Frauen allgemein weiterhin deutlich schlechter da als Männer“, kritisiert Heinrich.
So verdienten Frauen in Deutschland zuletzt 21 Prozent weniger als Männer. Das habe das Statistische Bundesamt ermittelt. Im EU-Durchschnitt habe der so genannte »Gender Pay Gap« dagegen lediglich bei 16 Prozent gelegen.