Es grünt und blüht

Sommer im Gemeinschaftsgarten Prohlis

Veröffentlicht am Sonntag, 28. Juni 2020

Im Gemeinschaftsgarten in Prohlis hat der Sommer Einzug gehalten. Blumen blühen, Obst und Gemüse reifen heran. Das Besondere in diesem Jahr sind die Hygienevorschriften, die auch im Freien eingehalten werden müssen.

Heike Löffler mitten im blühenden Garten vor dem fast fertigen Tomatenhaus. Foto: Trache

Heike Löffler mitten im blühenden Garten vor dem fast fertigen Tomatenhaus.

Foto: Trache

Der Natur ist die Corona-Pandemie egal. Wenn ihre Zeit gekommen ist, fangen die Pflanzen an zu sprießen. So ist es auch im Gemein­schafts­garten Prohlis, der inzwi­schen seit reichlich drei Jahren besteht. Ob Einzel- oder Gemein­schafts­beete, dank der emsigen Gärtner­hände blühen die Blumen und gedeihen verschiedene Obst- und Gemüse­sorten wie Kartoffeln, Zucchini, Gurken, Möhren, Kürbisse, Mais, Zwiebeln, Bohnen, Blumenkohl sowie Kräuter. Aktuell gibt es insgesamt 19 Einzel- und mehrere Gemein­schafts­beete, die von den rund 80 Klein­gärtnern von 0 bis 84 Jahren gepflegt bzw. genutzt werden.

Seit dem Saison­start Anfang März wurde ein Blühstreifen angelegt mit Stauden und insek­ten­freund­lichen Pflanzen. Aktuell bauen einige der Gemein­schafts­gärtner ein Tomatenhaus. Das Holzgerüst steht. Das dafür benötigte Holz stammt aus dem Erzge­birge und kam über das Tauschnetz Elbtal zu den Gemein­schafts­gärtnern. Nun ist Projekt­ko­or­di­na­torin Heike Löffler auf der Suche nach Sponsoren für zwölf Quadrat­meter Doppel­steg­platten, um das Tomatenhaus zu vollenden. Wer diese Baumaß­nahme unter­stützen möchte, kann sich gern per E-Mail unter garten.prohlis@vsp-dresden.de melden. »Der kollektive Gießplan für die Kulturen auf der ca. 1.200 Quadrat­meter großen Fläche wurde wieder entwi­ckelt und funktio­niert«, erläutert Heike Löffler. »Dürre und später Frost haben uns, wie alle Gärtner und Bauern, bisher sehr heraus­ge­fordert. Vor allem beim Obst hat die Blüte Frost­schäden erlitten.« Die Projekt­ko­or­di­na­torin hat nicht nur im Garten alle Hände voll zu tun. In den letzten Wochen hat sie die Hygie­nekon­zepte erstellt, damit wieder mehr Personen gleich­zeitig den Garten nutzen können. Da rund die Hälfte aller Mitglieder Geflüchtete sind, mussten in den letzten Monaten diese Vorschriften in andere Sprachen übersetzt werden, damit alle die angeord­neten Regeln verstehen und einhalten können.
Seit Saison­start wurden drei Familien als neue Mitglieder aufge­nommen. Unter ihnen ist auch eine Rollstuhl­fah­rerin. Für sie haben andere Garten­mit­glieder extra das Beet etwas höher gelegt und damit rollstuhl­ge­recht angepasst. »Gerade in der Corona­zeit ist der Garten für unsere Mitglieder besonders wichtig«, so Heike Löffler. »Unter Beachtung der Abstands­regeln bzw. in der Anfangszeit auch unter Beachtung der möglichen Höchstzahl, die sich gemeinsam im Garten aufhalten durften, kamen sie an die frische Luft und konnten sich durch die Garten­arbeit von den Alltags­sorgen etwas ablenken.“ Für die kommenden Monate hofft die Garten­ge­mein­schaft, wieder Garten­feste feiern zu können, zum Beispiel das tradi­tio­nelle Kartof­felfest. Im Gespräch ist derzeit, einen Teil des diesjäh­rigen Theater­sommers, eine Veran­staltung im Rahmen von »Zu Hause in Prohlis«, im Juli im Garten zu veran­stalten. Von April bis Dezember 2020 wird der Gemein­schafts­garten Prohlis finan­ziert aus Steuer­mitteln auf Grundlage des vom Sächsi­schen Landtag beschlos­senen Haushaltes.

Claudia Trache

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gemeinschaftsgarten-prohlis.de/

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