Gegen das Vergessen

Stiftung Frauenkirche bringt Ausstellung von Luigi Toscano nach Dresden

Veröffentlicht am Dienstag, 28. Januar 2025

Vom 27. Januar bis 25. Februar sind auf dem Neumarkt vor der Frauen­kirche 80 großfor­matige Bilder von Holocaust-Überle­benden zu sehen. Die Porträts sind Teil des inter­na­tio­nalen Erinne­rungs­pro­jekts GEGEN DAS VERGESSEN des UNESCO Artist for Peace, Luigi Toscano. Im Zusam­menhang mit ... weiterlesen

Die Porträt-Aufnahmen waren bereits weltweit zu sehen, bevor sie aktuell auf dem Neumarkt ausgestellt werden.

Foto: PR

Vom 27. Januar bis 25. Februar sind auf dem Neumarkt vor der Frauen­kirche 80 großfor­matige Bilder von Holocaust-Überle­benden zu sehen. Die Porträts sind Teil des inter­na­tio­nalen Erinne­rungs­pro­jekts GEGEN DAS VERGESSEN des UNESCO Artist for Peace, Luigi Toscano.

Im Zusam­menhang mit dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren präsen­tiert die Stiftung Frauen­kirche Dresden die eindring­lichen Bilder auf dem Neumarkt und in der Unter­kirche des Gottes­hauses als einen Beitrag zum wahrhaf­tigen Erinnern.

Millionen von Menschen haben weltweit bisher diese Bilder gesehen. Die Instal­lation „erinnert an das unfassbare Leid der Opfer des Natio­nal­so­zia­lismus und mahnt zugleich zu Offenheit, Toleranz und Demokratie“, erklären Maria Noth und Pfarrer Markus Engel­hardt, die Geschäfts­füh­renden der Stiftung Frauen­kirche Dresden. „Wir sind beein­druckt, wie Luigi Toscano mit seinen Aufnahmen den Zeitzeugen eine Stimme gibt und wollen ihn in seinem Anliegen unter­stützen, die Geschichten der Überle­benden in den Mittel­punkt des öffent­lichen Raums zu stellen. Als Friedensort Frauen­kirche tun wir dies im Bewusstsein, dass Versöhnung nur gelingen kann, wenn eigenes unrechtes Verhalten damals wie heute offen und ehrlich reflek­tiert wird. Daher setzen wir im Herzen unserer Stadt ein Signal ‚gegen das Vergessen‘ in einer Zeit, wo das Vergessen-Wollen immer stärker in die Mitte der Gesell­schaft eindringt“, so Noth und Engel­hardt weiter.

Der deutsch-italie­nische Fotografen und Filme­macher Luigi Toscano empfindet eine tiefe Verbun­denheit zur Frauen­kirche in Dresden. Mit seiner Ausstellung will er die Erinne­rungen an die Heraus­for­de­rungen unserer Vergan­genheit lebendig halten.

Die Ausstellung leistet einen Beitrag zur leben­digen Erinne­rungs­kultur in Dresden. Dabei koope­riert die Stiftung Frauen­kirche Dresden mit dem Netzwerk „Weltof­fenes Dresden“. Auf diese Weise können weitere Portraits an dezen­tralen Orten wie dem Postplatz, dem Kraftwerk Mitte und dem Festspielhaus Hellerau ausge­stellt werden. Damit soll in der ganzen Stadt ein Zeichen gegen jede Form von Ausgrenzung und für Offenheit, Toleranz und Demokratie gesetzt werden.

Nach der Eröffnung am 27. Januar, 16 Uhr, auf dem Neumarkt begleiten verschiedene Veran­stal­tungen die Ausstellung. Dazu gehören eine Podiums­dis­kussion, Filmvor­füh­rungen, ein Schul-Projekttag, eine Lesung mit dem Schau­spieler Bernhard Bettermann und der Schau­spie­lerin Regula Grauwiller sowie geist­liche Formate. (StZ)

Christine Pohl

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