Das Gefallenendenkmal auf dem Markusfriedhof
Kunst auf Friedhöfen und in Kirchen des Stadtbezirkes Pieschen
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. September 2020
Auf dem Markusfriedhof erinnert ein Denkmal an die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Geschaffen hat es der in Meißen geborene Bildhauer Robert Türke.
Mit dem Hissen der roten Fahne auf dem Dresdner Residenzschloss am 9. November 1918 hatte der erste der beiden großen Kriege des letzten Jahrhunderts in Sachsen sein Ende gefunden. Unter den 142.000 gefallenen und 19.000 vermissten Angehörigen der sächsischen Armee waren auch 13.880 Dresdner Bürger.
Laut „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ soll es weltweit fast in jedem Ort, so auch in Dresden, […] Krieger- und Ehrenmäler geben, die an gefallene Soldaten erinnern. „Man schätzt, dass alleine in Deutschland über 100.000 stehen.“
Dazu zählt auch das Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Pieschener Bürger auf dem fast 4,5 Hektar großen Markusfriedhof an der Hubertusstraße. Durch den hiesigen Militärverein gefördert und 1924 enthüllt, ist es das Werk des am 27. November 1884 in Cölln (seit 1901 Stadtteil Meißens) geborenen Bildhauers, Graphikers und Zeichners Georg Robert Türke.
An der Königlichen Kunstakademie in Dresden von den Bildhauern Johannes Schilling (1828–1910), Selmar Werner (1864–1953) und Georg Wrba (1872–1939) ausgebildet, schuf er im Laufe seines sechs Jahrzehnte andauernden künstlerischen Wirkens über 650 Kunstwerke.
„Wohl aufgrund seiner eigenen Erlebnisse während des Ersten Weltkrieges entstanden in den 1920er Jahren auch über zwanzig Kriegerdenkmale in ganz Sachsen. Bei den Bombenangriffen am 13. Februar 1945 auf Dresden, hier lebte und arbeitete Georg Robert Türke seit 1919, verlor er seine im Atelier befindlichen Kunstwerke, darunter die umfangreiche Graphiksammlung.“
Gestorben ist er am 30. Januar 1972 in Meißen. Auf dem dortigen Trinitatisfriedhof wurde er im Familiengrab beigesetzt.
Anmerkung
„1958 entstand sein in Meißen wohl bekanntestes Werk, das Mahnmal im Käthe-Kollwitz-Park. Türke entwarf es nach einer Zeichnung Lea Grundigs (1906–1977). Es besteht aus rotem Meißner Granit und trägt auf der Vorderseite ein Relief, auf dem zwei Gefangene eines Konzentrationslagers einen toten Kameraden tragen.“