Geduldsprobe für Kellei-Boulevard

Veröffentlicht am Donnerstag, 11. April 2019

Der Umbau der Kesselsdorfer Straße geht mit großen Schritten voran. Im Bereich der Zentralhaltestelle ist der gesamte Fahrbahnbereich eine Baustelle. Die Geschäfte sind trotz der Baumaßnahmen erreichbar und offen.

Der Fahrbahnbereich der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße ist derzeit eine Baustelle, die Anwohner und Geschäftsleute vor eine Geduldsprobe stellt. Foto: Steffen Dietrich

Der Fahrbahnbereich der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße ist derzeit eine Baustelle, die Anwohner und Geschäftsleute vor eine Geduldsprobe stellt.

Foto: Steffen Dietrich

Löbtau. Die Bauar­beiten zur Schaffung des Boule­vards Kessels­dorfer Straße gehen voran. Zwischen Gröbel­straße und Tharandter Straße entsteht der Neubau der Zentral­hal­te­stelle für die Straßenbahn. Die bereits vorhan­denen Halte­stel­len­be­reiche werden verlängert und auf die bisherige Fahrbahn verschoben. Der Durch­gangs­verkehr für den normalen Straßen­verkehr entfällt dadurch dauerhaft. Die Halte­stellen werden zudem über die gesamte Länge eine Überda­chung erhalten. Für den Gleis­oberbau erfolgt derzeit auch der Umbau der denkmal­ge­schützten Bismarck­brücke über die Weißeritz. Die geplante Bauzeit erstreckt sich noch bis zum November 2019.

Bau mit Bürgerbegleitung

Die Bürger*inneninitiative »Kessels­dorfer Boulevard« merkt an, dass die aktuelle Variante zur Detail­planung für die Kessels­dorfer Straße durch eine Entscheidung des Dresdner Stadtrats vom 21. März 2019 bereits veraltet sein könnte. Hinter­grund: Im Stadtrat war ein Antrag unter der Überschrift »Straßenbahn und Bus in Dresden ausbauen – Anteil des ÖPNV deutlich erhöhen!« angenommen worden, der eine wichtige Entscheidung zur grund­sätz­lichen Vorge­hens­weise bei Straßen­pla­nungen in Dresden ist. Neben der Befür­wortung der Bürger­be­tei­li­gungs­satzung wurde für Straßen­bau­maß­nahmen festgelegt, dass betroffene Anwohner frühzeitig in die Entschei­dungs­findung einzu­be­ziehen sind.

Mehr Gehweg und Grün?

In Bezug auf die aktuelle Planungs­phase zur Kessels­dorfer Straße erläutert Jan Reißig als Sprecher der Initiative: »Die aktuell zur Planung weiter­ge­gebene Planungs­va­riante ‚Planfall 3A‘ sieht die Verbrei­terung der Straße und eine Verrin­gerung der Gehwege im Abschnitt zwischen Werner­straße und Rudolf-Renner-Straße vor. Ebenfalls sollen mehrere Bäume westlich der Kreuzung Kessels­dorfer Straße/­Rudolf-Renner-Straße gefällt werden.« Mit dem nun gültigen Antrag dürften die Planungen hinfällig sein, so Reißig. In Betracht käme dann eine andere Variante.
Wie es letztlich mit den Planungen und dem Bau weitergeht, bleibt abzuwarten. Eine Bauun­ter­bre­chung wäre vermutlich die schlech­teste aller Lösungen. Es bleibt vielmehr zu hoffen, dass es durch Umpla­nungen nicht zu unnötigen Bauver­zö­ge­rungen kommt. Neben der Kessels­dorfer Straße könnte sich der am 21. März 2019 angenommene Antrag auch auf die neue Stadt­bahn­trasse am Zelleschen Weg auswirken.

Steffen Dietrich

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