Gedenkfeier an der Villa Salzburg
Erinnerung an die Verfolgung jüdischer Mitbürger in Dresden
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. November 2020
Anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 fand eine Gedenkfeier für die frühere Eigentümerin der Villa Salzburg, Felicia Glückmann statt. Sie war von den Nazis ihrer Villa beraubt worden und starb 1941, entrechtet, beraubt und gedemütigt in Dresden.
Seevorstadt-Ost. Anlässlich des 82. Jahrestages der Reichspogromnacht führten die AG Neonazismus und Neue Rechte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dresden sowie die GRÜNE JUGEND DRESDEN am 9. November 2020 eine Gedenkfeier und Mahnwache an der Villa Salzburg, Tiergartenstraße 8, am Stolperstein von Felicia Glückmann (1858–1941) durch. Daran nahmen unter anderem Thomas Löser (MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Bürgermeisterin Eva Jähnigen teil. Julia Günther, die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Neonazismus und Neue Rechte, des Kreisverbandes Dresden, erinnerte in einer Gedenkrede an das Leben und Leiden von Felicia Glückmann. 1939 musste Frau Glückmann aus ihrer Villa ausziehen und wurde auf der Nürnberger Straße in eines der Dresdner Judenhäuser einquartiert. Sie verstarb, entrechtet, gedemütigt und beraubt, am 2. Juni 1941 in Dresden. Die Feier würdigte sie. Julia Günther, Patin des Stolpersteins, hält zudem Kontakt zum Urenkel von Felicia Glückmann, dem New Yorker Fotografen Peter Stein.
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit im Boden verlegten Gedenktafeln, den Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.