Gartenkünstler Carl Eduard Adolph Petzold
Persönlichkeiten auf Dresdner Friedhöfen
Veröffentlicht am Samstag, 31. August 2019
Eduard Petzold widmete sein Leben der Gartenkunst. Bis zu seinem Tod war er königlicher Park- und Gartendirektor der Niederlande. In Blasewitz kümmerte er sich als ehrenamtlicher Sachverständiger um den Waldpark. Seine Grabstätte auf dem Johannisfriedhof wurde jetzt teilweise saniert.
Am 10. August 2019 jährt sich der Todestag des europäischen Gartenkünstlers Carl Eduard Adolph Petzold (1815–1891) zum 128. Mal. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz. Zum ehrenden Gedenken an ihn veröffentlichen die Dresdner Stadtteilzeitungen folgenden Beitrag des Publizisten Dipl.-Ing. Volker A. W. Wittich, Wiss. Referent für Gartenkunst.
»Ein Leben für die Gartenkunst«
Vor 128 Jahren verstarb am 10. August 1891 in Blasewitz der europäische Gartenkünstler Carl Eduard Adolph Petzold (1815–1891) und fand auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz seine letzte Ruhestätte. Schon zehn Jahre vor ihm wurde dort seine Ehefrau Mathilde Friederike Amalie geb. Eiserhardt (1825–1881) beigesetzt. Seit kurzem ist diese Grab- und Gedenkstätte unweit des Gedenkhains leichter auffindbar, da nun die Inschrift auf dem Grabstein wieder zu lesen ist.
Das Jahr 1881 bescherte Petzold nicht nur am 25. Oktober den Tod seiner Frau, sondern bereits am 8. September verstarb sein letzter Dienstherr Prinz Friedrich der Niederlande (1797–1881). Dieser Prinz war der zweite Sohn des holländischen Königs Wilhelm I. (1772–1843) und seiner Frau, der Prinzessin Wilhelmine von Preußen (1774–1837). Am 1. September 1852 wurde Petzold sein königlicher niederländischer Garteninspektor und schließlich am 10. Juli 1872 zum königlichen Park- und Gartendirektor der Niederlande berufen, was er bis zu seinem Tode blieb. In den Niederlanden allein entstanden von 1854 bis 1888 von Petzold 21 Gartenschöpfungen und in Sachsen von 1850 bis 1885 20 Anlagen.
Den Schlusspunkt setzte die Beschäftigung mit dem Waldpark Blasewitz als ehrenamtlicher Sachverständiger 1885. Darüber hinaus wirkte er in Schlesien, in Thüringen, in Westpreußen, in Böhmen, in Sachsen-Anhalt, in der Provinz Posen, in Hessen, in Ostpreußen, in Österreich, in Polen, in NRW, in Berlin, in Rheinland-Pfalz, in Bulgarien und in der Türkei.
Petzold hatte im Alter von 67 Jahren 1882 in Dresden seinen Alterswohnsitz genommen. Er erwarb in Blasewitz in der heutigen Prellerstraße neben seinem Freund Professor Friedrich Preller (1838–1901) im Oktober 1883 ein Grundstück, um sich ein Haus bauen zu lassen. Dies war bereits im Juli 1884 bezugsfertig. Zum Waldpark Blasewitz heißt es in der Publikation von Professor Dr. Michael Rohde von 1998: »1885 wurde ›die Umgestaltung eines Theiles desselben ausgeführt und die Aussichten nach den Loschwitzer Höhen geöffnet‹.« Dazu sollen keine Pläne mehr vorhanden sein und es ist zu vermuten, dass die Beschäftigung mit dem Waldpark als einzigster Dresdner Wirkungsstätte im Zusammenhang mit seiner Wohnsitznahme in Blasewitz gesehen werden muss.
Vortrag
Mehr zum Gartenkünstler Petzold in der Gedenkveranstaltung am 19. Januar 2020 ab 11 Uhr im Landhaus Dresden anlässlich seines 205. Geburtstages am 14. Januar zum Thema: »Der europäische Gartenkünstler C. E. A. Petzold und sein Wirken in Sachsen und in Niederschlesien.«
Alle Vortragsangebote als Förderveranstaltungen zur Kulturhauptstadt 2025 unter: www.dresdeninformation.de/gartenkunst