Garagen weichen Wohnungen

Garagenhof Anton-Weck-Straße für Wohnungsbau geräumt

Veröffentlicht am Donnerstag, 11. Mai 2017

Mit dem Sachenrechtsbereinigungsgesetz sind Garagenpächter auf kommunalem Land in einer offensichtlich schwierigen Lage. Für die Garagengemeinschaft Anton-Weck-Straße hatte das kürzlich die Räumung ihres Garagenhofes mit 16 Garagen zur Folge. Die Übergabe des Grundstücks erfolgte am 2. Mai 2017.

Zur Übergabe ihrer Garagen für einen Abriss hatte die Garagengemeinschaft Anton-Weck-Straße Medienvertreter eingeladen. Foto: Steffen Dietrich

Zur Übergabe ihrer Garagen für einen Abriss hatte die Garagengemeinschaft Anton-Weck-Straße Medienvertreter eingeladen.

Foto: Steffen Dietrich

Löbtau. Der Einwoh­ner­zu­wachs Dresdens bringt auch Konflikte mit sich. Baugrund­stücke werden dringend gesucht. Das betrifft insbe­sondere auch Grund­stücke, die der Stadt gehören. Eine Kehrseite zeigt sich, wenn für das Freiräumen eines Baugrund­stückes frühere Besitzer weichen müssen. Mit dem Sachen­rechts­be­rei­ni­gungs­gesetz sind Garagen­pächter auf kommu­nalem Land in einer offen­sichtlich schwie­rigen Lage. Für die Garagen­ge­mein­schaft Anton-Weck-Straße hatte das kürzlich die Räumung ihres Garagen­hofes mit 16 Garagen zur Folge. Die Übergabe des Grund­stücks erfolgte am 2. Mai 2017. Die Abriss­kosten von rund 15.000 Euro pro Garage, zu denen die Garagen­be­sitzer wohl rechtlich verpflichtet gewesen wären, müssen diese aufgrund einer gütlichen Einigung nicht zahlen.

Ronald Birndt, Vorstands­vor­sit­zender der Garagen­ge­mein­schaft Anton-Weck-Straße, führt gemeinsam mit Dietmar Leuthold vom Garagenhof Brauns­dorfer Straße die Initiative »Rettet Dresdener Garagenhöfe«. »Möglichst viele Garagen­be­sitzer sollen aufwachen«, gibt sich Birndt kämpfe­risch. In seiner Garage sind inzwi­schen die Türen ausgebaut. Er kämpft nun für andere. Die Garagen­ge­mein­schaft hatte im Vorfeld versucht, sich gegen den drohenden Abriss ihrer Garagen zu stemmen. Sie boten um das von der Stadt zum Verkauf angebotene Grund­stück mit und hätten sogar den Kaufpreis gestemmt. Die Stadt hat sich jedoch für Wohnungen entschieden. Es ist zu befürchten, dass weitere Garagenhöfe dem Wohnungsbau weichen müssen.

In Dresden stehen über 1.000 Garagen auf kommu­nalem Grund. Manch einer, wie Birndt, hat seine Garage noch zu DDR-Zeiten selber gebaut. Auch wenn es rechtlich korrekt sein mag, der Abriss schafft spürbaren Unfrieden.

Steffen Dietrich

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