Garagen weichen Wohnungen
Garagenhof Anton-Weck-Straße für Wohnungsbau geräumt
Veröffentlicht am Donnerstag, 11. Mai 2017
Mit dem Sachenrechtsbereinigungsgesetz sind Garagenpächter auf kommunalem Land in einer offensichtlich schwierigen Lage. Für die Garagengemeinschaft Anton-Weck-Straße hatte das kürzlich die Räumung ihres Garagenhofes mit 16 Garagen zur Folge. Die Übergabe des Grundstücks erfolgte am 2. Mai 2017.
Löbtau. Der Einwohnerzuwachs Dresdens bringt auch Konflikte mit sich. Baugrundstücke werden dringend gesucht. Das betrifft insbesondere auch Grundstücke, die der Stadt gehören. Eine Kehrseite zeigt sich, wenn für das Freiräumen eines Baugrundstückes frühere Besitzer weichen müssen. Mit dem Sachenrechtsbereinigungsgesetz sind Garagenpächter auf kommunalem Land in einer offensichtlich schwierigen Lage. Für die Garagengemeinschaft Anton-Weck-Straße hatte das kürzlich die Räumung ihres Garagenhofes mit 16 Garagen zur Folge. Die Übergabe des Grundstücks erfolgte am 2. Mai 2017. Die Abrisskosten von rund 15.000 Euro pro Garage, zu denen die Garagenbesitzer wohl rechtlich verpflichtet gewesen wären, müssen diese aufgrund einer gütlichen Einigung nicht zahlen.
Ronald Birndt, Vorstandsvorsitzender der Garagengemeinschaft Anton-Weck-Straße, führt gemeinsam mit Dietmar Leuthold vom Garagenhof Braunsdorfer Straße die Initiative »Rettet Dresdener Garagenhöfe«. »Möglichst viele Garagenbesitzer sollen aufwachen«, gibt sich Birndt kämpferisch. In seiner Garage sind inzwischen die Türen ausgebaut. Er kämpft nun für andere. Die Garagengemeinschaft hatte im Vorfeld versucht, sich gegen den drohenden Abriss ihrer Garagen zu stemmen. Sie boten um das von der Stadt zum Verkauf angebotene Grundstück mit und hätten sogar den Kaufpreis gestemmt. Die Stadt hat sich jedoch für Wohnungen entschieden. Es ist zu befürchten, dass weitere Garagenhöfe dem Wohnungsbau weichen müssen.
In Dresden stehen über 1.000 Garagen auf kommunalem Grund. Manch einer, wie Birndt, hat seine Garage noch zu DDR-Zeiten selber gebaut. Auch wenn es rechtlich korrekt sein mag, der Abriss schafft spürbaren Unfrieden.