Fünf Millionen Euro für neues Alumnat
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Dezember 2019
Seit vielen Jahren geht es um die Verbesserung der Wohnbedingungen für die Kruzianer. Jetzt ist es gelungen, einen ansprechenden Neubau fertigzustellen. Das Besondere: Der Erweiterungsbau ist mit dem bestehenden Gebäude über eine gläserne »Brücke« verbunden.
Nach zwei Jahren Bauzeit erhalten nun die Kruzianer eine weitere Wohnstätte: Am Donnerstag, 7. November 2019, wurde der Neubau an der Ermelstraße feierlich eingeweiht. Im August, nach den Schulferien, waren die 22 Wohnräume auf vier Etagen bereits bezogen worden. Viel Lob kommt von den Chorsängern selbst, ihrem Kreuzkantor Roderich Kreile, dem Oberbürgermeister Dirk Hilbert sowie der Internatsleiterin Martina Schellhorn.
Dass die Wohnbedingungen für die Sänger verbessert werden müssen, stand schon lange fest, aber viele Hürden verzögerten die Umsetzung.
Roderich Kreile erinnerte an die Zeit vor 20 Jahren. Als er hier anfing, stand an der Stelle des heutigen Neubaus eine alte Baracke, die Turnhalle. »Damals habe ich gesagt, in fünf Jahren steht dort ein neues Alumnat.« Das war offensichtlich zu optimistisch, erst im September 2017 erfolgte der 1. Spatenstich. Lange wurde um den richtigen Platz auf dem engen Schulcampus des evangelischen Kreuzgymnasiums gerungen, und auch das Zusammenspiel von Alt- und Neubau brauchte eine zündende Idee. In den Dankesworten an alle an der Planung und am Bau Beteiligten waren immer wieder lobende Worte für das Dresdner Architekturbüro Meyer-Bassin zu hören. Ihre Lösung: über eine Brücke den denkmalgeschützten Alt- mit dem Neubau zu verbinden. So kann ohne Umwege bequem von einem ins andere Haus gewechselt werden und auch der Zugang in den Innenbereich des Standortes bleibt gewährleistet. Der moderne Viergeschosser mit Dachterrasse wirkt mit seinen vielen Fenstern transparent. »Der Neubau lässt dem Altbau Licht, Luft und Platz«, lobte die Internatsleiterin Martina Schellhorn.
Das wichtigste Ziel ist erreicht: Jetzt kann jeder der 130 Kruzianer einen Alumnatsplatz erhalten. Bisher war das nur 90 Sängern möglich. Die so genannten Kurrendaner, die bei ihren Eltern wohnen, können nun tagsüber Zimmer mit Arbeitsplätzen für sich nutzen.
Auf jeder Etage sind neben den Wohnzimmern mit kleinem Bad auch Gemeinschaftsräume, Erzieherzimmer und ein Übungs- bzw. Musikraum entstanden. Im behindertengerecht gestalteten Erdgeschoss gibt es einen großzügigen Empfangsraum und ein Gästezimmer. In einer Ausstellung sind großformatige Bilder zu sehen, ein Geschenk des Kunstkurses des Kreuzgymnasiums.
Mit fünf Millionen Euro hat die Landeshauptstadt den Neubau finanziert. Damit bekenne sich Dresden zu seinem Chor als wichtigem Aushängeschild und Kulturbotschafter der Stadt, erklärte Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Endlich bekommen die Sänger auch hinsichtlich der Unterbringung die Bedingungen, die ihrer würdig sind. »Genießt mit dem Erweiterungsbau die neue Heimat«, sagte er und spielte dabei auf die Kulturhauptstadt-Bewerbung Dresdens unter dem Slogan »Neue Heimat Dresden« an. Als Einzugsgeschenk brachte er eine Feuerschale mit: »fürs gemütliche Beisammensein“. In die Ausstattung und Möblierung des Erweiterungsbaus flossen Stiftungsmittel des Kreuzchores.
Jetzt werden die nächsten Pläne geschmiedet. Das bisherige Alumnat soll umgebaut und umstrukturiert werden.