Frühling im Februar

Frühstart: Krokusse und Co. blühen auf

Veröffentlicht am Montag, 19. Februar 2024

Wie toll war das denn! 16 Grad plus am 16. Februar – Frühling mitten im Winter. Nach all dem Grau sehnen sich viele nach milden Tempe­ra­turen und freuen sich über die ersten Frühblüher. Ob Schnee­glöckchen, Winter­linge und Krokusse – sie sorgen ... weiterlesen

Die ersten Krokusse künden vom Frühling.

Foto: Pohl

Wie toll war das denn! 16 Grad plus am 16. Februar – Frühling mitten im Winter. Nach all dem Grau sehnen sich viele nach milden Tempe­ra­turen und freuen sich über die ersten Frühblüher. Ob Schnee­glöckchen, Winter­linge und Krokusse – sie sorgen für frische Farben im Revier. Auch die ersten grünen Blättchen wagen sich ans Licht. Aber natürlich ist das alles viel zu früh, weiß der BUND Dresden. Die Natur­schützer verweisen auf Werte der Messstation in Dresden-Klotzsche. Daraus lässt sich für den bishe­rigen Februar eine Tempe­ra­tur­ab­wei­chung von +7,1 Grad zum langjäh­rigen Mittel (Referenz­pe­riode 1961 bis 1990) feststellen. Diverse Baumarten und Sträucher sind zu früh dran: Der Hasel blüht bereits und Ahorn-Bäume stehen auch zu früh in den Start­lö­chern. Dies ist proble­ma­tisch für Flora und Fauna, warnt der BUND Dresden und mahnt zu schnel­lerem Klima­schutz.
„Wir Menschen spüren die Folgen der Klima­er­wärmung vor allem in heißen Sommern. Aber sie findet das ganze Jahr hindurch statt. Pflanzen und Tiere sind der Klima­er­wärmung viel unmit­tel­barer ausge­setzt“, sagt Daniel Blume, stellv. Vorsit­zender des BUND Dresden. „Die Vegetation treibt zu früh aus. Wenn dann nochmal Frost auftritt, was bis Ende Februar durchaus wahrscheinlich ist, kann das Pflanzen und indirekt ihre Bestäuber schädigen, indem die frischen Triebe abfrieren. Die Pflanzen treiben dann zwar erneut aus, gehen aber geschwächt in den Sommer – wobei die Sommer ja auch von häufi­geren Extrem­wet­ter­er­eig­nissen wie Dürre geprägt sind. Je früher die Pflanzen austreiben und je größer die Triebe sind, desto größer ist die Belastung für die Pflanzen bei Frost.“
Durch die Klima­er­wärmung hat sich beispiels­weise auch die Winterruhe der Pflanzen in Sachsen von 130 Tagen auf 111 Tage verkürzt.
„Es muss das Ziel bleiben, die Erder­wärmung schnellst­möglich abzubremsen und jedes weitere Zehntelgrad zu verhindern. Auch die Stadt Dresden muss ihren Teil dazu beitragen, den Weg hin zu klima­neu­tralen Städten zu finden. Zumal gerade Städte sich besonders stark aufheizen“, so Blume. „Darüber hinaus bedarf es für die bereits unumkehr­baren Erwär­mungen Anpas­sungen, die ein klima­fittes Stadtgrün sichern. Mehr Wurzelraum, weniger Versie­gelung, mehr Wasser­ver­füg­barkeit – um nur einige maßgeb­liche Punkte zu nennen. Dazu sind ein Wandel in der Planungs­kultur und ein schnelles Handeln erfor­derlich.“ (StZ)

Christine Pohl

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