Frische Impulse für kirchliche Seelsorge
Neue Studierendenpfarrerin mit ungewöhnlichem Amtsantritt
Veröffentlicht am Samstag, 2. Mai 2020
Seit April sorgt Karin Großmann als neue Studierendenpfarrerin für Dresden für neue Impulse in der Seelsorge für Studentinnen und Studenten. Ihr Amtsbeginn fällt in eine schwierige Zeit, da durch die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Krise der Zugang zu den Gläubigen streng reglementiert ist.
Seit April dieses Jahres hat die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Dresden mit Karin Großmann eine neue Studierendenpfarrerin. Sie tritt die Nachfolge von Tilmann Popp an, der als Superintendent in den Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz gewechselt ist.
Der Beginn ihrer neuen Tätigkeit fällt in ungewöhnliche Zeiten. »Statt Besuchen, Sitzungen, Gemeindeabenden und Kleinkreisen gestalte ich das Gemeindeleben in Corona-Zeiten digital«, erzählt Karin Großmann. »Dazu gehören Andachten über Videokonferenzen, Hörimpulse auf der Website der ESG oder Livestreams. Passanten können sich am Zaun der Villa der Studierendengemeinde an der Liebigstraße 30 Ermutigungen auf Papier mitnehmen – basierend auf Bibelversen oder Zitaten.«
Aufnahme der Tätigkeit
Die 32-Jährige hat viele Ideen, ihr neues Tätigkeitsfeld auszufüllen. Doch zunächst möchte sie ihre Gemeinde kennenlernen, schauen, was die Studierenden für Wünsche haben, was ihnen wichtig ist. In einem Auswahlverfahren hat sie sich während eines Gemeindeabends den Studierenden vorgestellt, hat eine Andacht gehalten sowie einen Vortrag zum Thema „Minimalismus“. So bekamen die Gemeindemitglieder einen ersten Eindruck von ihr.
Von der Taufe zur Pfarrerin
Ihre Kindheit verbrachte die Theologin in Leipzig, ihre Jugend im Erzgebirge. Erst in dieser Zeit kam sie mit der Kirche in näheren Kontakt, ließ sich mit 15 Jahren taufen. Während eines Freiwilligen Sozialen Jahres in einer Kirchgemeinde in der Nähe von Kassel bekam sie einen Einblick in deren Kinder- und Jugendarbeit. In jenem Jahr wuchs ihre Erkenntnis, dass sie auch künftig beruflich in diesem Bereich tätig sein möchte. „Sich jeden Tag mit dem eigenen Glauben intensiv zu beschäftigen, erfüllt mich“, erzählt sie.
„Mit Menschen zu arbeiten, mich tiefgründig mit ihnen und verschiedenen Themen auseinanderzusetzen, bereitet mir Freude.“ Von 2007 bis 2014 studierte sie evangelische Theologie in Leipzig und Erlangen, darin inbegriffen ein vorgelagertes Intensivstudium des Altgriechischen und des Althebräischen sowie zusätzlich eine intensive Beschäftigung mit Bibelkunde jeweils in einem Studienzentrum in der Lüneburger Heide. Ihr zweijähriges Vikariat absolvierte sie in Dippoldiswalde. Danach führte sie ihr beruflicher Weg als Gemeinde- und Jugendpfarrerin in den Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz.
Ideen für ihre Arbeit vor Ort
In Dresden möchte sie nicht nur ihre Gemeinde, Abläufe und Wege kennenlernen, sondern sich auch an den Hochschulen der Stadt vorstellen, bei möglichen Ansprechpartnern Antrittsbesuche absolvieren und sich gut vernetzen. Ihr geplanter Einführungsgottesdienst fand aufgrund der aktuellen Lage noch nicht statt, ist nun für den Beginn des Wintersemesters geplant.
Als Studierendenpfarrerin ist sie seelsorgerlich tätig, möchte den Studierenden in der Zeit ihres Studiums ein geistliches Zuhause geben.
In der ersten Woche des Sommersemesters fanden jeden Morgen Andachten über einen Videokanal statt. Dienstagabends und donnerstagmorgens trifft sich die ESG auch weiterhin digital.
Karin Großmann ist für alle Studierenden auch in der Corona-Zeit telefonisch unter 0351 4519559 oder per E-Mail erreichbar unter karin.grossmann@evlks.de.