Friedrich Wilhelm Eisold – Fabrikbesitzer in Serkowitz

Grabstätten auf den Kaditzer Friedhöfen

Veröffentlicht am Montag, 1. Juni 2020

Friedrich Wilhelm Eisold war Fabrikbesitzer in Serkowitz. Bekannt geworden ist er als Bauunternehmer.

Die Grabstelle der Familie Eisold. Foto: Brendler

Die Grabstelle der Familie Eisold.

Foto: Brendler

Von den sechs Fried­höfen im Bereich des Stadt­be­zirkes Pieschen befinden sich drei im Stadtteil Kaditz. Der um 1500 angelegte Kirch­friedhof ist der älteste von ihnen. Er war bis 1862 allei­niger Begräb­nis­platz für die zum Kaditzer Kirch­spiel gehörenden Gemeinden Serkowitz, Radebeul und Oberlößnitz, Übigau, Mickten und Pieschen sowie Trachau und Trachen­berge.

Hier, auf dem Kaditzer Kirch­friedhof, befindet sich auch das Grab des am 2. Oktober 1886 in Serkowitz verstor­benen Baumeisters und Fabri­kanten Friedrich Wilhelm Eisold.

Er und seine Nachkommen „… stellten in der sächsi­schen Lößnitz, dem Gebiet des heutigen Radebeul, drei Genera­tionen lang, von der Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhun­derts, Baumeister, Archi­tekten und weitere mit dem Bauge­schehen Verbundene, wobei die Zeit ihres größten Einflusses in dem halben Jahrhundert zwischen etwa 1875 und 1925 lag.“

Geboren wurde der spätere Baumeister und Fabrikant Friedrich Wilhelm Eisold am 29. März 1831 in Fischbach, heute ein Teil der Gemeinde Arnsdorf. Nachdem er 1860 den Gasthof zur Weintraube (Nieder­lößnitz) erworben und ein Fuhrge­schäft betrieben hatte, gründete er 1864 in der bis 1905 noch selbst­stän­digen Gemeinde Serkowitz die Baufirma „F. W. Eisold“.

Ebenso wie die in der Lößnitz ansässige Baufirma „Gebrüder Ziller“ kaufte Friedrich Wilhelm Eisold „…ganze Areale, erschloss komplette Straßenzüge und bebaute diese mit Villen und Landhäusern.“

Außerdem „…errichtete sich Friedrich Wilhelm Eisold eine eigene Ziegelei. Die Eisold & Co., die 1872 erst konven­tionell arbeitete und 1883 zur Dampf­zie­gelei umgerüstet wurde.“ Mit den vorhan­denen Dampf­ma­schinen betrieb er zusätzlich auch noch ein Dampf­sä­gewerk.“

Nach dem Tod des Friedrich Wilhelm Eisold wurde seine Firma „F. W. Eisold“ zunächst durch den Sohn Wilhelm Eisold (1861–1942) und dann durch den Enkel Rudolf Eisold (1895–1946) weiter­ge­führt. Die Leitung der Eisold & Co. übernahm mit Baumeister Max Eisold (1866–1931) ein weiterer Sohn des Firmen­gründers. Das Famili­engrab Eisold befindet sich auf dem 1890 angelegten und unter Denkmal­schutz stehenden Friedhof Radebeul-Ost.
In Würdigung der Verdienste des Friedrich Wilhelm Eisold trug die 1875 angelegte heutige Gohliser Straße in Radebeul von 1897 bis 1946 den Namen Eisold­straße.

Anmer­kungen: Den Grabstein auf dem Kaditzer Kirch­friedhof ließ 2014 ein Nachkomme der Eisolds denkmal­pfle­ge­risch restau­rieren.

Klaus Brendler

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