Freude am gemeinsamen Malen und Ausstellen
Veröffentlicht am Freitag, 21. Februar 2020
Seit über 20 Jahren besteht ein Aquarell-Malzirkel: Die Freizeitmaler treffen sich immer donnerstags in den Räumen des Familienzentrums »Tapetenwechsel«.
Konzentriert arbeiten die Teilnehmer des Aquarell-Zirkels in den Räumen des Familienzentrums »Tapetenwechsel«, Rathener Straße 115, an ihren Bildern. Aber auch das Gespräch und der Spaß kommen nicht zu kurz. In der Gruppe von derzeit 14 Mitgliedern im Alter von 65 bis 85 Jahren herrscht ein harmonisches Miteinander. Die Malgruppe gibt es seit 1999, zunächst geleitet von der Porzellanmalerin Christel Schlosser. Als sie 2012 83-jährig die Leitung aufgab, übernahm Anita Doney das Zepter. Die 77-Jährige ist seit 2004 dabei, wurde von Christel Schlosser auf der Straße für die Malgruppe geworben. »Angesprochen hat sie mich aufgrund meines Haarzopfes«, erinnert sie sich schmunzelnd. Anita Doney war es auch, die sich aktiv um Ausstellungen für die Gruppe kümmerte. 2009 stellten sie erstmals ihre Arbeiten im Bürgertreff »Marie« in Tolkewitz vor. Seitdem sind die Aquarelle der Malgruppe regelmäßig in Ausstellungen in und um Dresden zu sehen, zum Beispiel noch bis zum 3. März 2020 im Kreativzentrum »Omnibus« an der Großenhainer Straße 99. Wechselnde Dauerausstellungen haben sie unter anderem in mehreren Arztpraxen und in einem Pflegeheim in Großzschachwitz.
Im Januar dieses Jahres hat nun Martina Mühlwald die organisatorische Leitung übernommen. Seit 2006, mit einer längeren Pause, malt die 64-Jährige in der Gruppe. Wie viele von ihnen malt sie bereits seit ihrer Jugendzeit und besuchte immer wieder Malzirkel. »Unsere Gruppe arbeitet unter dem Motto ›Jeder lernt von Jedem‹ «, erzählt sie. »Wir gehen auch zu Weiterbildungen. Einer unserer Teilnehmer unternimmt regelmäßig Malreisen. Unser neuerworbenes Wissen stellen wir in der Gruppe vor und probieren es gemeinsam aus.« Regelmäßig besprechen sie in der Gruppe ihre Bilder und weisen sich gegenseitig darauf hin, wenn zum Beispiel die Perspektive nicht stimmt oder irgendwo Schatten fehlt. Fast seit Anfang an und damit am Längsten dabei ist Eberhard Ringelhan. Während der 81-Jährige das Putjatinhaus nach einer Vorlage malt, erzählt er, dass er in seiner Jugend viereinhalb Jahre bei Professor Gerhard Stengel im Mal- und Zeichenzirkel war, den es im Sachsenwerk gab. Auch die 69-jährige Christel Göpel lernte in ihrer Jugend zwei Jahre bei Gerhard Stengel das Malen. Zu ihrer Zeit hieß der Zirkel »Schule des Sehens und Begreifens«. Auf ganz andere Weise kam Eva Stegemann zum Malen. Sie ist seit etwa fünf Jahren in dieser Gruppe. »Ich habe vor zehn Jahren mit dem Malen begonnen«, erzählt die 77-Jährige. »Damals lebten wir noch in Hessen. Ich habe meine demenzkranke Mutter gepflegt und suchte nach einem seelischen Ausgleich.« Als sie in ihre Heimat Dresden zurückkam, wollte sie ihr liebgewonnenes Hobby weiter betreiben. Die Aquarell-Gruppe trifft sich jeden Donnerstag von 16.30 bis 19 Uhr.
Weitere Mitstreiter, gern auch Jüngere, sind herzlich willkommen. Telefonischer Kontakt: Martina Mühlwald unter 0351 2002002.