Förderschüler wurden zu Stars in der Manege

»Tina, Jessi und der Zirkustraum«

Veröffentlicht am Mittwoch, 5. Dezember 2018

Mal ein Zauberkünstler sein, Pirat oder Artist? Für die Mädchen und Jungen des Förderschulzentrums »Albert Schweitzer« wurde dieser Traum beim Zirkusprojekt wahr.

Mit Begeisterung zeigten die Kinder ihre Kunststücke, die sie während der Projektwoche gelernt hatten. Foto: Trache

Mit Begeisterung zeigten die Kinder ihre Kunststücke, die sie während der Projektwoche gelernt hatten.

Foto: Trache

»Manege frei« hieß es Mitte November im Zirkus »Alberto« auf dem Schulhof des Förder­schul­zen­trums »Albert Schweitzer« in der Georg-Palitzsch-Straße. Neun Trainer des 1. Ostdeut­schen Projekt­circus‘ studierten mit den Schülern der Klassen eins bis zehn ein buntes Zirkus­pro­gramm unter dem Motto »Tina, Jessi und der Zirkus­traum« ein. Die Mädchen und Jungen verwan­delten sich in Zauberer, Piraten, Trapez­künstler oder Seiltänzer, waren Clowns oder präsen­tierten eine Taubendressur.

Am ersten Projekttag zeigten die Zirkus­leute den Schülern in einer kleinen Darbietung, was sie in den folgenden Tagen erwartet. Trainiert wurde in zwei Gruppen sowohl im Zirkuszelt als auch in der Turnhalle oder in Klassen­räumen. Insgesamt absol­vierte jeder Schüler zwei Trainings­ein­heiten, eine General­probe und zwei Vorstel­lungen. In den einzelnen Gruppen agierten Schüler unter­schied­licher Klassen­stufen gemeinsam. Artisten, Schüler und Lehrer wuchsen in der Projekt­woche schnell zu einem starken Team zusammen.

Der Förder­verein der Schule unter­stützte maßgeblich das Projekt finan­ziell, sodass der Eltern­beitrag fast um die Hälfte gekürzt werden konnte. »Die Schüler waren konzen­triert und begeistert bei der Sache. Für mich war es eine sehr glück­liche Woche«, sagt Lehrerin Heike Wiesner. Sie war ebenso wie andere Kollegen als Assis­tentin einge­bunden. In der Gruppe B schlüpfte Seline aus der 5. Klasse sehr souverän in die Rolle der Jessi, die gemeinsam mit Tina, gespielt von ihrer Klassen­leh­rerin, eine Traum­reise unter­nimmt und dabei Menschen und Tiere in verschie­denen Landstrichen kennen­lernt.

»Unsere Schüler haben in dieser Woche nur positive Erfah­rungen gesammelt und viel gelernt, auch über sich selbst«, sagt Selines Klassen­leh­rerin. Am Ende ihrer Aufführung strahlten alle Darsteller vor Freude und Stolz. »Wir haben unsere Schüler mal in einer ganz anderen Rolle erlebt. Leistungs­schwä­chere Schüler sind bei den Proben und Vorstel­lungen sehr überzeugend aufge­treten«, so Sybille Mantel, stell­ver­tre­tende Schul­lei­terin und verant­wortlich für das Zirkus­projekt. »Es war schön zu sehen, wie konzen­triert die Schüler probten und sehr ehrgeizig und ausdauernd übten.« »Wir waren vorher noch nie in einem Zirkus«, erzählten zwei Achtklässler. Einer der beiden war als Zauberer und als Pirat in Aktion. »Anfangs war ich etwas skeptisch. Aber eigentlich war es doch ganz lustig«, erzählt er. Etwas aufgeregt war er schon vor den Vorstel­lungen, obwohl er Auftritte als Hiphop-Tänzer gewohnt ist. Sein Freund war in der Zirkus­manege als Trapez­künstler zu erleben. Auch er hatte Lampen­fieber, schließlich wollte er sich nicht vor dem Pub­likum blamieren. Doch die Sorge war unbegründet. Souverän meisterten alle Nachwuchs­ar­tisten ihre Auftritte. Wer es nicht gesehen hat, hat etwas verpasst.

Claudia Trache

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