Förderschüler auf das Berufsleben vorbereiten

Förderzentrum »Albert Schweitzer« schickt Schüler in ein kooperatives Berufsvorbereitungsjahr

Veröffentlicht am Sonntag, 12. März 2017

Das Förderzentrum »Albert Schweitzer« trägt das Qualitätssiegel »Schule – Wirtschaft«. Hier wird großer Wert auf die Berufsorientierung und -vorbereitung der Schüler gelegt. Schulleiter Jörg Jacobi vom Förderzentrum »Albert Schweitzer« berichtet darüber und freut sich mit seinen Schülern über deren Erfolge…

Schulleiter Jörg Jacobi vom Förderzentrum »Albert Schweitzer« freut sich mit seinen Schülern über deren Erfolge. Foto: Trache

Schulleiter Jörg Jacobi vom Förderzentrum »Albert Schweitzer« freut sich mit seinen Schülern über deren Erfolge.

Foto: Trache

Das Förder­zentrum »Albert Schweitzer« Dresden in Prohlis erhielt bereits im Oktober 2015 für weitere fünf Jahre das Quali­täts­siegel »Schule – Wirtschaft« und das aus gutem Grund. Neben dem regulären Unter­richt und den zusätz­lichen Angeboten der Leseför­derung sowie der mathe­ma­ti­schen Förderung steht die Berufs­ori­en­tierung und -vorbe­reitung im Vorder­grund. Dabei absol­vieren motivierte, leistungs­stärkere Schüler in der 9. Klasse ein koope­ra­tives Berufs­vor­be­rei­tungsjahr. Einen Tag pro Woche lernen sie am Berufs­schul­zentrum für Technik oder am Berufs­schul­zentrum für Dienst­leistung und Gestaltung gemeinsam mit den Berufs­schülern. Vier bis sechs Schüler kann Schul­leiter Jörg Jacobi pro Schuljahr an eines der Berufs­schul­zentren schicken. »In der Regel werden fast alle unserer Schüler nach dem Schul­ab­schluss vom BSZ übernommen«, erzählt er. Zwei Berufs­ein­stiegs­be­gleiter unter­stützen außerdem am Förder­zentrum die Schüler beim Übergang von Schule zu Beruf. Seit diesem Jahr sind außerdem zwei Inklu­si­ons­as­sis­ten­tinnen an der Schule tätig. »Viele Eltern sind dankbar, dass ihre Kinder an einer Förder­schule lernen und entspre­chend ihrer Voraus­set­zungen auf das Leben vorbe­reitet werden«, so Jörg Jacobi mit Blick auf die aktuelle Inklu­si­ons­de­batte und der oft disku­tierten Abschaffung von Förder­schulen

Derzeit lernen rund 230 Schüle­rinnen und Schüler in 18 Klassen am Förder­zentrum. Von der ersten bis neunten Klasse wird nach dem Lehrplan der Schule für Lernför­derung unter­richtet. Leistungs­stärkere Schüler können nach der 10. Klasse auch den Haupt­schul­ab­schluss erwerben. »Im vergan­genen Schuljahr haben wir 13 Haupt­schüler entlassen. Acht von ihnen konnten in den ersten Arbeits­markt vermittelt werden und haben eine Ausbildung begonnen«, erzählt der Schul­leiter.

Seit 2008 können die Schüler erste Erfah­rungen in der Schüler­firma »Teenies Stick­studio« sammeln. In diesem Schuljahr sind neun Schüle­rinnen und Schüler der 7. bis 9. Klassen dabei. Haupt­ar­beitsfeld ist das maschi­nelle Besticken von Handtü­chern, Bekleidung u.a. mit Namenszug oder auch Motiven. »Die Schüler­firma arbeitet eigen­ständig. Kosten­de­ckung ist dabei ein vorder­grün­diges Ziel«, erläutert Jörg Jacobi. Im vergan­genen Jahr erhielt die Schüler­firma aus dem Förder­pro­gramm »Einrichtung und Fortführung von Schüler­firmen« des Bildungs­werks der Sächsi­schen Wirtschaft gGmbH eine Förderung von knapp 1.000 Euro.

Zahlreiche Ganztags­an­gebote wie Fußball, Tanz, Judo oder Bogen­schießen ergänzen das Profil des Förder­zen­trums. Regel­mäßig nehmen die Schüler an Turnieren teil. Im vergan­genen Schuljahr erkämpfte das Team des Förder­zen­trums im Sachsen­aus­scheid den 2. Platz im Fußball.

Die Arbeit mit den Schülern ist für Jörg Jacobi eine dankbare Aufgabe. »Förder­schüler sagen, was sie denken, sind für jede Hilfe dankbar und können nach berech­tigter Kritik auch gut und schnell verzeihen. Sie müssen merken, dass man sie annimmt, wie sie sind – mit allen Ecken und Kanten.«

Claudia Trache

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