Fördermittel für 40 Projekte bereitgestellt
Veröffentlicht am Mittwoch, 22. Januar 2020
Im Interview blickt Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt auf das Jahr 2019 zurück und informiert über die Vorhaben 2020 im Stadtbezirk.
Im Interview mit der Redakteurin Claudia Trache blickt der Prohliser Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt zurück auf das vergangene Jahr und schaut voraus, was die Anwohner 2020 im Stadtbezirk Prohlis erwarten können.
Ihr erstes Jahr als Stadtbezirksamtsleiter geht zu Ende. Was hat sich für Sie geändert, wie haben Sie die Fülle der neuen Aufgaben bewältigt?
Mit der Umsetzung der neuen Stadtbezirksverfassung hatten wir große Herausforderungen zu meistern. Mit der Bereitstellung eines eigenen Budgets für den Stadtbezirksbeirat wurde auch der Handlungsspielraum für das Stadtbezirksamt erweitert. Ich bin stolz darauf, wie wir das gemeinsam mit meinen Mitarbeitern gemeistert haben. Trotz dieser Mehraufgaben steht nicht signifikant mehr Personal zur Verfügung.
Wie ist es Ihnen gelungen, die Stadtbezirksverfassung mit Leben zu erfüllen?
Wir konnten in diesem ersten Jahr bereits einiges bewegen. Das Budget des Stadtbezirksbeirates umfasste rund 582.000 Euro, das entspricht 10 Euro pro Einwohner. Diese Summe konnten wir nahezu komplett mit Projekten untersetzen. Insgesamt 40 Projekte konnten wir fördern, 24 davon im Bereich Vereinsförderung. Die Fördersummen reichten von 200 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit des Lugafestes bis hin zu 216.000 Euro für die Sanierung von Fußwegen.
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres?
Wir sind auf diesem Gebiet alle noch Lernende. Zum Teil haben die Vereine die Förderanträge zu spät gestellt. Daher wird es künftig für Fördersummen über 3.000 Euro zwei Antragsfristen geben (1. April und 1. November). Mit diesen Fristen möchten wir vor allem den Vereinen Handlungssicherheit geben. Ein Ziel des Stadtbezirksbeirates ist es, Vorhaben anzuschieben, aus denen sich künftig Projekte entwickeln, die gemeinsam mit der Verwaltung umgesetzt werden. Dazu zählt auch die Bereitstellung eines Budgets zur Nachpflanzung von Straßenbäumen entlang der Reicker Straße.
Welche positiven Ereignisse für den Stadtbezirk bleiben Ihnen von 2019 im Gedächtnis?
2019 war ein recht herausforderndes Jahr. Wir hatten organisatorisch einige Wahlen zu bewältigen, was nur dank der vielen Wahlhelfer so gut gelingen konnte. Ein Meilenstein war auch die Fertigstellung der Oskarstaße. Ich bin den Strehlenern sehr dankbar, dass sie so lange durchgehalten haben. Beeindruckend war auch der Pyramidenanschub am neu gestalteten Wasaplatz, den erstmals mehr als 400 Gäste miterlebten.
Was gibt es Neues zum Bürgerhaus zu berichten?
Die Planungsbüros sind inzwischen beauftragt, die Entwurfsplanungen abgeschlossen. Im Frühjahr dieses Jahres ist dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung geplant.
Im März 2019 sollte der Turnhallenneubau der 120. Grundschule beginnen. Für Ende 2019 bis Anfang 2020 war der Bau der Turnhalle an der Albert-Schweitzer-Förderschule geplant. Wie sieht es damit aus?
An der 120. Grundschule hat der Bau begonnen. Die Fertigstellung der 1,5-Feldhalle ist für Sommer 2021 geplant. Diese Turnhallengröße wird erstmalig für eine Dresdner Grundschule umgesetzt. Neben einer größeren Sportfläche stehen damit mehr Umkleideräume zur Verfügung. Im Zusammenhang mit dem Neubau werden auch die Sportfreiflächen erneuert. An der Albert-Schweitzer-Förderschule verzögert sich der Baubeginn, da sich die Suche nach einem Planungsbüro sehr schwierig gestaltete.
Erst im Sommer 2019 konnten wir ein Planungsbüro für dieses Bauvorhaben gewinnen. Neuer Baubeginn ist für Mai 2021 geplant, die Fertigstellung für 2023.
2019 sollten die Planungen für das Förderprojekt »Blaues Band Geberbach« beginnen. Der Geberbach soll renaturiert und erlebbarer gemachte werden.
Welche Schritte dafür sind bereits erfolgt?
Im vergangenen Jahr wurden die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben. Dieser Prozess ist sehr zeitaufwendig. Anfang dieses Jahres sollen die Aufträge erteilt werden, sodass nun konkrete Planungen beginnen können.
Auf der Stadtbezirksbeiratssitzung im Dezember ging es um die IG Förderung Soziale Stadt Prohlis und Am Koitschgraben 2020. Was genau wird gefördert?
Aus dem Programm „Soziale Stadt“ stehen insgesamt 9.900 Euro zur Verfügung. Davon werden zum einen die Mietkosten der Büroräume vom Querformat e. V., der Bürgerinitiative Prohlis sowie des Heimatvereins Prohlis gefördert. Außerdem fördern wir daraus das Schulgartenprojekt der 128. Oberschule sowie die Kletterwand beim Koitschgrabenfest.
Anwohner der Finsterwalder Straße ärgern sich über den immer schlechter werdenden Zustand dieser Straße.
Inwieweit können Sie als Stadtbezirksamtsleiter weiterhelfen?
Mir ist dieses Problem bekannt, auch dass sich der Zustand dieser Straße in den letzten Jahren stark verschlechtert hat. Teilbereiche der Straße sind öffentlich, andere wiederum privat. Ich werde mich darum bemühen, die Stadtverwaltung und den privaten Eigentümer an einen Tisch zu bringen, denn in diesem Fall ist es nur gemeinsam möglich, eine Lösung zu finden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es dabei aber auch notwendig, die Bäume entlang des Parkplatzes zu fällen.
Eine Großbaustelle ist das neue Prohliser Kombi-Bad, für das im September 2019 der Grundstein gelegt wurde. Liegen die Arbeiten im Zeitplan und wann ist die Eröffnung geplant?
Ja, die Arbeiten liegen im Plan. Im Sommer dieses Jahres wird Richtfest gefeiert. Die Schwimmhalle soll im Herbst 2021 eröffnet werden. Danach erfolgt der Abriss der alten Schwimmhalle, an dessen Stelle dann Parkplätze errichtet werden. Das Freibad soll im Mai 2022 den Badegästen zur Verfügung stehen.
Auf welche Höhepunkte freuen Sie sich 2020?
Ein Höhepunkt wird die Eröffnung des Archeo-Pfades im Mai sein, ein Projekt, welches das Stadtbezirksamt über zwei Jahre intensiv moderiert und mitgestaltet hat. Es wurde letztlich nur realisiert, da der Stadtbezirksbeirat aus seinem Budget die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellen konnte.