Fördermittel für 30 Projekte bereitgestellt

Veröffentlicht am Sonntag, 26. Januar 2020

Im Interview blickt Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt auf das Jahr 2019 zurück und informiert über die Vorhaben 2020 im Stadtbezirk.

Im Interview mit der Redak­teurin Claudia Trache blickt der Leubener Stadt­be­zirks­amts­leiter Jörg Lämmerhirt zurück auf das vergangene Jahr und schaut voraus, was die Anwohner 2020 im Stadt­bezirk Leuben erwarten können.

Ihr erstes Jahr als Stadtbezirksamtsleiter geht zu Ende. Was hat sich für Sie geändert, wie haben Sie die Fülle der neuen Aufgaben bewältigt?

Mit der Umsetzung der neuen Stadt­be­zirks­ver­fassung hatten wir große Heraus­for­de­rungen zu meistern. Mit der Bereit­stellung eines eigenen Budgets für den Stadt­be­zirks­beirat wurde auch der Handlungs­spielraum für das Stadt­be­zirksamt erweitert. Ich bin stolz darauf, wie wir das gemeinsam mit meinen Mitar­beitern gemeistert haben. Trotz dieser Mehrauf­gaben steht nicht sig­nifikant mehr Personal zur Verfügung.

Wie ist es Ihnen gelungen die Stadtbezirksverfassung mit Leben zu erfüllen?

Wir konnten in diesem ersten Jahr bereits einiges bewegen. Das Budget des Stadt­be­zirks­bei­rates umfasste rund 393.000 Euro, das entspricht 10 Euro pro Einwohner. Diese Summe konnten wir nahezu komplett mit Projekten unter­setzen. Insgesamt 30 Projekte konnten wir fördern, 20 davon im Bereich Vereins­för­derung. Gefördert wurden unter anderem die Instand­setzung des Neuberin-Denkmals und die Sanierung des Waldspiel­platzes sowie dessen Erwei­terung für Jugend­liche in Klein­zschachwitz. Aber auch die Ehrung von 80-Jährigen wurde aus dem Budget des Stadt­be­zirks­bei­rates gefördert. Aller zwei Monate laden wir 80-Jährige Leubener zum gemein­samen Kaffee­trinken ein. Dabei berichte ich über die Stadt­teil­arbeit und Vertreter der offenen Alten­hilfe des Sozial­amtes stellen deren Angebote vor. Natürlich bleibt auch Zeit für ganz persön­liche Gespräche mit den Jubilaren.

Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres?

Wir sind auf diesem Gebiet alle noch Lernende. Zum Teil haben die Vereine die Förder­an­träge zu spät gestellt. Daher wird es künftig für Förder­summen über 3.000 Euro zwei Antrags­fristen geben (1. April und 1. November). Mit diesen Fristen möchten wir vor allem den Vereinen Handlungs­si­cherheit geben.

Ein Ziel des Stadt­be­zirks­bei­rates ist es ebenso, Vorhaben anzuschieben, aus denen sich künftig Projekte entwi­ckeln, die gemeinsam mit der Verwaltung umgesetzt werden.

Das Jahr 2019 im Rückblick: Welche positiven Ereignisse im Stadtbezirk bleiben Ihnen besonders im Gedächtnis?

Besonders emotional war das Laube­gaster Inselfest, das im vergan­genen Jahr zum letzten Mal statt­ge­funden hat. Gut in Erinnerung bleiben mir all die Stadt­teil­feste, ganz besonders das Konzert »Lebens­künstler« im Rahmen des 49. Dixiland­fes­tivals bei der Cultus gGmbH in Altleuben, das erstmalig ebenfalls als Stadt­teilfest gefeiert wurde, aber auch die Einweihung des Ersatz­neu­baues des Boots­hauses beim Laube­gaster Ruder­verein Dresden e. V.

Es scheint ruhig geworden zu sein um den einstigen Standort »Operette«: Eine Konzeptausschreibung sollte vorbereitet werden. Gibt es dafür schon spruchreife Ergebnisse?

Noch gibt es keine spruch­reifen Ergeb­nisse. Ein baufach­liches Gutachten hat ergeben, dass der Kopfbau erhalten bleiben und öffentlich genutzt werden soll.

Eine entspre­chende Machbar­keits­studie soll Anfang 2020 in Auftrag gegeben werden. Dabei soll heraus­ge­ar­beitet werden, in welcher Weise Kultur, Freizeit und Sport auf dieser Fläche vereint werden kann. Sobald Ergeb­nisse vorliegen, werden diese in einer öffent­lichen Veran­staltung den Bürgern vorge­stellt.

Der Turnhallenneubau an der 95. Grundschule sollte bis Ende 2019 fertiggestellt sein. Wann wird der Neubau eingeweiht?

Zurzeit läuft der Innen­ausbau der Turnhalle. Im April 2020 soll sie zur Nutzung übergeben werden.

Mit dem Inselfest ging 2019 eine schöne Tradition zu Ende. Der Insel­fest­verein kündigte an, z. B. die Radtour in die Partner­ge­meinde Lubog­oszcz 2020 weiter­zu­führen, evtl. auch das Laube­gaster Frühstück. Parallel haben sich dazu rund um die deutsch-polni­schen Begeg­nungen Aktivi­täten entwi­ckelt, schon auf dem Inselfest gab es extra ein deutsch-polni­sches Bürgerfest, das auch weiter­ge­führt werden soll.

Wie unterstützen die Verwaltung und der Stadtbezirksbeirat solche Aktivitäten?

Das Inselfest wurde rein ehren­amtlich organi­siert. Die Entscheidung, dieses finan­zielle Risiko eines Festes dieser Größe nicht mehr tragen zu wollen, muss man akzep­tieren. Auch unabhängig davon engagieren sich Laube­gaster für die deutsch-polnische Partner­schaft mit Lubog­oszcz. 2019 haben wir aus dem Budget des Stadt­be­zirks­bei­rates verschiedene Aktivi­täten finan­ziell unter­stützt, wie Ausstel­lungen polni­scher Künstler, das deutsch-polnische Bürgerfest oder den Schüler­aus­tausch, bei dem wiederholt Schüler der 95. Grund­schule an einem Fußball­turnier im polni­schen Slawa teilnahmen. Auch in diesem Jahr werden wir sicher wieder die deutsch-polni­schen Aktivi­täten unter­stützen.

Viele Ankündigungen gab es hinsichtlich des Förderprojektes »Zukunft Stadtgrün« bzw. »Blaues Band«. Mitbetrachtet werden die Kiesseen mit Vorschlägen bis hin zum City Beach. Eine Erlaubnis fürs öffentliche Baden scheint es so schnell nicht zu geben – warum bewegt sich hier nichts?

Bisher wurden Vorar­beiten geleistet, damit die Planer nun mit ihrer Arbeit beginnen können. Im vergan­genen Jahr gab es eine Bürger­be­fragung zu diesem Gebiet. Diese wird derzeit ausge­wertet. Mit der Veröf­fent­li­chung von Ergeb­nissen ist im ersten Halbjahr zu rechnen. 2020 sollen nun die Eigen­tümer und Nutzer rund um den Kiessee befragt werden. Beim Thema öffent­liche Badestelle möchte ich auf den Stadt­rats­be­schluss vom 13. Dezember 2019 verweisen. Darin wird der politische Wille bekundet, dass die Wasser­ski­anlage in der jetzigen Form erhalten bleiben soll. Die Verwaltung wird gleich­zeitig aufge­fordert, bis zum 30. Juni dieses Jahres ein Fachgut­achten zu erstellen, ob am Kiessee öffent­liches Baden möglich ist. Falls sich daraus eine positive Einschätzung ergibt, ist das Baden frühestens ab 2021 möglich. Ein Teilprojekt des »Blauen Bandes« ist ebenso der Spiel­platz Tauern­straße. Dafür soll es 2020 Ausschrei­bungen geben, nachdem der Prozess der Bürger­be­tei­ligung hier bereits abgeschlossen ist. Die Umsetzung könnte 2021 erfolgen.

Worauf freuen Sie sich 2020 im Stadtbezirk Leuben?

Ich freue mich auf die Umsetzung der Vorhaben, die der Stadt­be­zirks­beirat angeschoben hat. Dazu zählen unter anderem die Sanierung von Fußwegen mit Schwer­punkt in Klein­zschachwitz sowie die Errichtung von Forst- und Erholungs­wegen im Raum Meußlitz. Insgesamt 500 Meter Wege sollen neu entwi­ckelt werden, wo es vorher gar keine Wege oder nur Trampel­pfade gab. Etwas Beson­deres ist die Errichtung eines histo­ri­schen dreiar­migen Kande­labers in Altklein­zschachwitz. Die einstige Laterne wurde 2018 umgefahren. Der Platz rings um diesen Kande­laber wird so ausgebaut, dass er insgesamt verkehrs­si­cherer ist. Ein beson­derer Höhepunkt ist auch die 40. Zschach­witzer Dorfmeile am Samstag, 9. Mai 2020, in deren Rahmen auch der langersehnte Lesepa­villon einge­weiht werden wird.

Claudia Trache

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