Förder- und Betreuungsbereich St. Josef geweiht
Neubau Werkstatt für behinderte Menschen bietet therapeutische Arbeitsplätze
Veröffentlicht am Mittwoch, 28. Juni 2017
Die Werkstatt für behinderte Menschen St. Josef hat ihren neuen Förder- und Betreuungsbereich geweiht. Der Neubau an der Mügelner Straße bietet derzeit therapeutische Arbeitsplätze für 24 Beschäftigte.
Großer Bahnhof für die Beschäftigten und Mitarbeiter im Förder- und Betreuungsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen St. Josef an der Mügelner Straße 27. Mitte Juni weihte Pfarrer Michael Gehrke von der katholischen Pfarrei Heilige Familie Dresden-Zschachwitz den Neubau, der am 19. Oktober vergangenen Jahres, nach 14-monatiger Bauzeit, in Betrieb genommen wurde. Mit dem Neubau des Förder- und Betreuungsbereiches endet eine langjährige Zeit der Interimslösungen. Nach dem Hochwasser der Elbe 2002 und 2013 musste der alte Standort in Zschieren aufgegeben werden.
16 Beschäftigte konnten Mitte Oktober in den Neubau ziehen und befinden sich damit in unmittelbarer Nachbarschaft zur Werkstatt Sankt Josef. Bis April dieses Jahres sind weitere acht Beschäftigte dazu gekommen, sodass alle Plätze besetzt sind. Neun Betreuer kümmern sich um die 24 Beschäftigten im Alter von 18 bis 65 Jahren, die aufgrund mehrfacher Behinderungen einen hohen Förder- und Betreuungsbedarf haben. Montags bis freitags von sieben bis 15 Uhr werden Alltagsstrukturen gefestigt und vorhandene Fähigkeiten trainiert, damit sie möglichst lange erhalten bleiben. Dazu dienen drei Gruppenräume, die modern und großzügig ausgestattet sind und neben den gemeinsamen Mahlzeiten Möglichkeiten zur Beschäftigung bieten. »Zusätzlich bieten wir den Betreuten in der Arbeitstherapie einfache Tätigkeiten, die darauf abzielen, eventuell künftig in der Werkstatt mitarbeiten zu können. Wir versuchen, aus unseren Beschäftigten das jeweilige Potential herauszukitzeln«, erklärt Jens Hergesell, Leiter der Werkstatt für behinderte Menschen Sankt Josef. »Für die einen ist es ein großer Erfolg, bis zehn zählen zu lernen. Für andere ist es wichtiger zu lernen, eigenständig mit dem Bus nach Hause oder zu Freunden fahren zu können.«
Neben den drei Gruppenräumen und dem Arbeitstrainingsraum stehen den Beschäftigten außerdem ein Kreativraum, Ruheräume und ein Physiotherapieraum zur Verfügung. Im sogenannten Snoezelen-Raum haben Mehrfachbehinderte die Möglichkeit, mit Hilfe verschiedener optischer, akustischer oder auch taktiler Reize in Kontakt zu kommen, angeregt zu werden oder einfach sich selbst zu spüren.
Während des kleinen Segnungsgottesdienstes sprachen ein paar Mitarbeiter Fürbitten. Darin hieß es unter anderem, dass sie täglich mit viel Geduld und Empathie mit den Beschäftigten arbeiten möchten. »Jeder hat seine liebenswerten Seiten, aber auch Ecken und Kanten.«
Ortsamtsleiter Jörg Lämmerhirt betonte: »In jedem steckt Potenzial.« Mit dem modernen Neubau haben sich die Rahmenbedingungen verbessert, um die Beschäftigten zu fördern und zu fordern.